(OT: „Die Biene Maja – Das süße Geheimnis“, Regie: Daniel Duda, Deutschland/Frankreich, 2017)
Ein Tag ohne kleines Abenteuer? Das kommt für die Biene Maja nicht in Frage. Dafür ist die Welt zu groß und zu bunt, da gibt es so viel zu erleben! Oft liegt es aber auch an ihren Freunden, dass auf der Wiese nie so richtig Ruhe einkehren will. Mal ist es ihr verfressener Freund Willi, der in einen ziemlichen Schlamassel gerät, aus dem ihn nur Maja befreien kann. Aber auch die Ameisen sind für Schleckereien zu haben und sind sogar bereit, für ihren Schatz in den Krieg gegen alle anderen Wiesenbewohner zu ziehen. Und dann wäre da noch dieses unheimliche Schattenmonster, welches der Bienenkönigin ihren sonnigen Vormittag verdirbt.
Freunde von Waldemar Bonsels kleinen Romanheldin haben zurzeit wieder richtig viel Stoff zu entdecken. Zeitgleich zu Die Wiesenfreunde kommt mit Das süße Geheimnis eine zweite DVD auf den Markt, die mehrere Episoden der zweiten Staffel enthält. Dieses Mal sind es sechs, womit dann das erste Viertel der neuen Staffel auf Disc vorliegt. Wer die andere Scheibe bereits sein eigen nennt oder auch die fünf Jahre zuvor produzierte erste Staffel kennt, der weiß schon sehr genau, was ihn erwartet. Aber auch Quereinsteiger sind in der Welt von Maja herzlich willkommen. Zumindest jüngere.
Schlichter Einblick in eine Wiesenwelt
Ältere Zuschauer werden sich wie immer an der Schlichtheit der Serie stören. Visuell ist das von Studio 100 Animation produzierte CGI-Remake des Zeichentrickklassikers alles andere als zeitgemäß. Schon damals war Die Biene Maja alles andere als ein Hinkucker, das gilt für die zweite Staffel umso mehr. Die Figuren sind sehr einfach modelliert, es gibt keine nennenswerten Texturen oder Details. Immerhin sehen einige von ihnen, allen voran die Ameisen, witzig aus. Das ist für die Zielgruppe bedeutender als die Hintergründe, die im besten Fall unauffällig, teilweise richtig hässlich sind. Abwechslung ist ohnehin ein Fremdwort, die Schauplätze sehen alle mehr oder weniger gleich aus.
Inhaltlich ist Das süße Geheimnis schon ansprechender. Den Vergleich zum Zeichentrickklassiker verliert die Neuauflage zwar auch hier, allein schon weil Maja nun eine durch und durch gute, sprichwörtlich mutige Heldin ist. Und damit eben ziemlich langweilig. Auch Flip und Thekla machen nicht ganz so viel her wie damals noch. Willi hat den Sprung in die Neuzeit jedoch recht gut überstanden, zeichnet sich nach wie vor dadurch aus, dass er vor allem träge, verfressen und ziemlich tollpatschig ist. Wenig schmeichelhafte Eigenschaften werden aber auch den beiden Ameisen Emil und Egon zugewiesen, die dieses Mal gleich mehrfach tragende Rollen haben. Das ist alles ziemlich harmlos, aber doch manchmal ganz süß. Da zudem ständig irgendetwas passiert und Mut kontinuierlich gelobt wird – vor allem wenn es um die Rettung von Freunden geht – ist Die Biene Maja eine Serie, die man ohne Bedenken kleinen Kindern zeigen kann, auch wenn sie selbst eher mutlos ist.
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