(OT: „Lego Nexo Knights“, Regie: Dave Osborne, Dänemark, 2017)
Vielleicht war es doch keine so gute Idee von der bösen Wolke Monstrox und dem verschlagen Ex-Kasper Jestro, den zu Stein gewordenen Clay für ihre Zwecke einspannen zu wollen. Nicht nur, dass es der frühere Nexo Ritter geschafft hat, sich von dem Bann zu lösen. Er ist auch sauer. Richtig sauer. So sauer, dass er vor nichts zurückschreckt, um die beiden endgültig zu besiegen – was den anderen Rittern etwas Sorge bereitet. Andererseits können die im Moment froh sein über jede Hilfe, die sie bekommen. Schließlich hat das teuflische Duo einen Steinkoloss zum Leben erweckt, der nun das ganze Land verwüstet.
Eine Zeit lang sah es ja so aus, als wäre Lego Nexo Knights das TV-Pendant zu einem Perpetuum mobile. Sobald eine Staffel vorbei war und sich eine echte Wendung ankündigte, machte die darauffolgende all das wieder zunichte und fing wieder von vorne an. Doch damit soll nun Schluss sein, mit Ausgabe 4.3 findet die vierte Staffel ihr Ende und damit – so heißt es – auch die komplette Serie. Warum sie das gerade an der Stelle tut und nicht an einer der zahllosen vorangegangen Volumes, wird nicht ganz klar. Und ein bisschen Misstrauen bleibt auch, dass diese Ankündigung nicht doch wieder einkassiert wird. Denn ein Hintertürchen für eine Fortsetzung bleibt ja immer, so auch hier.
Viele Wendungen, große Kämpfe
Das soll nicht heißen, dass bei der nunmehr 12. Volume nichts passiert wäre. Tatsächlich überschlagen sich die Dinge zum Ende hin ganz schön, so viel Bewegung in der Story hat es bei Lego Nexo Knights nur selten gegeben. Das betrifft vor allem Clay, der durch seine Versteinerung schon vorher eine Sonderposition einnahm und zum Abschluss noch ein bisschen Geschichte extra oben drauf bekommt. Sonderlich tiefsinnig ist die natürlich nicht, dafür hat man sich doch zu sehr auf eine jüngere Zielgruppe eingeschossen. Immerhin ist sie aber fast schon komisch übertrieben. Ansonsten hält sich der Humor dieses Mal leider zurück. Das tat er vorher schon immer mal wieder, gerade zu den Endschlachten hin. Bei Volume 4.3 scheinen die Macher aber völlig vergessen zu haben, dass sie eigentlich mal ganz gute Meta-Witze auf Lager hatten. Ein paar kleinere Albernheiten dürfen zwar erneut nicht fehlen, das war es aber auch schon.
Und doch ist der Abschluss fesselnder als so manches Zwischenstück vorher. Gerade die große Materialschlacht macht durchaus Laune, selbst wenn die mal wieder durch die Optik getrübt wird. Dass hier mit einem anderen Budget gearbeitet wird als mit den Verwandten aus dem Kino (The Lego Batman Movie, The Lego Ninjago Movie), das soll der TV-Produktion nicht zum Vorwurf gemacht werden. Die epischen Anflüge entfalten aufgrund der simpel modellierten Figuren und der gleichbleibenden Hintergründe aber nicht die gewünschte Wirkung. Der Wunsch, dass die Macher mal ein bisschen mehr Ambitionen gezeigt hätten – inhaltlich wie visuell –, der wird mal wieder nicht erfüllt. Stattdessen haben sie es sich konsequent im Mittelfeld gemütlich gemacht und aufs Ende gewartet. Als Begleiterscheinung der dazugehörigen Spielzeugreihe ist das ausreichend, mehr aber auch nicht.
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