Unter anderen Umständen
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Unter anderen Umständen

(„Unter anderen Umständen“, Regie: Judith Kennel, Deutschland, 2006)

„Unter anderen Umständen – Fall 1 & 2“ sind ab 1. Dezember 2017 auf DVD erhältlich

Die im 6. Monat schwangere Kriminalkommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) lebt für ihren Beruf. Schon längst sollte sie aufgrund der Schwangerschaft in den Innendienst versetzt worden sein, was sie aber bis zur letzten Minute hinauszögern will – zum Leidwesen ihres Lebensgefährten und Vater des ungeborenen Kindes Niko Brix (Matthias Brandt). Dessen Sorgen sind nicht unbegründet, denn der Leichenfund des kleinen Babys Felix lässt Jana Winter an ihre Grenzen gehen. Vier Tage lang war sie selbstlos auf der Suche nach Felix, hatte mit seltsamen Verflechtungen der Eltern Susanne (Stefanie Stappenbeck) und Til (Tobias Oertel) zu kämpfen. Auch im Kommissariat werden ihr Steine in den Weg gelegt, vor allem von Kollege Hamm (Ralph Herforth), der sie mit allen Mitteln von dem Fall ausschließen will. Die Lösung des Falls birgt einige Überraschungen für Jana Winter und ihre Kollegen.

Eine Frau zwischen Muttergefühlen und knallhartem Job
Unter anderen Umständen – der Name ist Programm! Eigentlich war Natalia Wörner für einen Krimi als verdeckte Ermittlerin geplant, als plötzlich ihre Schwangerschaft dazwischen kam. Einen Film wollte sie trotzdem machen, und so wurden innerhalb weniger Monate die Drehbücher umgeschrieben und Natalia Wörner schlüpfte von der verdeckten Ermittlerin in die Rolle der hoch schwangeren Kleinstadtkommissarin. Die Rolle der Jana Winter ist ihr wie auf den Leib geschneidert. Ob Kommissarin oder Schauspielerin – trotz der Schwangerschaft leistet diese Frau 100 Prozent in ihrem Job.

Selbstverständlich bildet Natalia Wörner den Hauptkern dieses Films und ist auch persönlich sehr verbunden mit dem Schicksal des verschwundenen Kindes und den Ängsten der Eltern. Dadurch entsteht eine leicht düstere Atmosphäre, die Freude auf das Kind gepaart mit der Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind, lässt den Zuschauer in einem grauen vernebelten Sinneszustand wandeln. Auch der Geschlechterkampf unter den Kollegen drückt auf Winters Schultern, die sich wie viele andere Frauen heutzutage auch, dafür rechtfertigen muss, trotz Schwangerschaft zu arbeiten. Die Verbundenheit Natalia Wörners zu ihrer Rolle Jana Winter verleiht dem Film eine besondere Note. Er ist unter anderen Umständen entstanden und verspricht noch weitere authentische Folgen über eine starke Frau und den Gegenwind, mit dem sie kämpfen muss.

Ein etwas holpriges Finale
Das Tempo des Films ist angenehm, die Spannung steigt stetig und der Zuschauer bleibt gut unterhalten, bis zum alles erklärenden Finale. Wichtige Aspekte und Tatsachen, die den Fall in ganz anderem Licht erscheinen lassen, werden in nur einem Satz erwähnt und nicht weiter erläutert. Man fragt sich, ob das Gesagte überhaupt gehört wurde, es fühlt sich an, als wäre die Zeit am Ende zu knapp geworden, um die Details richtig herauszuarbeiten. Das schwächt die Story leider etwas ab, das Gefühl, das etwas fehlt, macht sich breit. Insgesamt ist das Ende des Films nicht besonders geschickt gewählt. Als hätte man am Schluss nicht mehr so richtig auf den Inhalt geachtet. Nichtsdestotrotz überzeugt Jana Winter mit ihrer Menschlichkeit und ihrer Leidenschaft zum Beruf insofern, dass man sich gut vorstellen kann, den weiteren Episoden eine Chance zu geben.



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Die erste Folge der ZDF-Krimireihe ist ein vielversprechender Auftakt. Die schwangere Natalia Wörner spielt authentisch und natürlich ihre Rolle als Kommissarin in Schleswig.
7
von 10