Gluecklich geschieden Mama gegen Papa 2
© Weltkino

Glücklich geschieden – Mama gegen Papa 2

(OT: „Papa ou maman 2“, Regie: Martin Bourboulon, Frankreich, 2016)

Mama gegen Papa 2
„Glücklich geschieden – Mama gegen Papa 2“ ist seit 20. Oktober 2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich

Zwei Jahre sind nach der Scheidung von Vincent Leroy (Laurent Lafitte) und Florence Corrigan (Marina Foïs) inzwischen vergangen. Und eigentlich haben sich die beiden mit der Situation ganz gut arrangiert. Sie sind glücklich neu liiert, haben aber auch untereinander ein gutes Verhältnis. Das brauchen sie auch, schließlich sind sie jetzt Nachbarn, damit die Kinder weiterhin Kontakt zu Mama und Papa halten können. Die sind mit dem neuen Arrangement jedoch weniger glücklich. Wenn es nach ihnen ginge, dann wären ihre Eltern wieder ein Paar und würden ihre neuen Partner in den Wind schießen. Also beschließen sie, an der Stelle ein klein wenig nachzuhelfen.

Dass die Trennung von zwei Menschen nicht unbedingt glücklich abläuft, das liegt in der Natur der Dinge. Auch dass zwei Ehepartner um das künftige Sorgerecht ihrer Kinder streiten, ist kaum ungewöhnlich. Mama gegen Papa schaffte es jedoch vor zwei Jahren, eben diese Situation komplett auf den Kopf zu stellen. Anstatt um die Kinder zu kämpfen, kämpften die beiden darum, sie dem jeweils anderen aufzudrängen, um die eigene berufliche Karriere voranzutreiben. Politisch korrekt war das weniger, umso mehr, da sich die zwei einige richtig fiese Sachen für den Nachwuchs ausdachten. Während die Grande Nation sich über den Film kaputt lachte, war die Resonanz hierzulande jedoch eher verhalten: Weder das Original noch das deutsche Remake Schatz, nimm du sie! konnten groß an den Kinokassen punkten. Und so begnügte man sich bei der echten Fortsetzung dann doch mit einem Home Release. Das war dann auch die bessere Entscheidung. Denn ihr fehlt die Frische, welche den ersten Teil noch ausgemacht hat.

Alles (fast) beim alten
Dabei knüpft Glücklich geschieden – Mama gegen Papa 2 direkt an den Vorgänger an. Martin Bourboulon führte erneut Regie, das streitende Ex-Paar wird wieder von den bewährten Darstellern gespielt, auch die Kinder sind wieder mit von der Partie. Selbst bei den Nebenfiguren tauchen bekannte Gesichter wieder auf. Aber das ist dann auch Teil des Problems: Wie bei so vielen Fortsetzungen tritt der Film sehr auf der Stelle, bietet nicht genug Neues. Was beim ersten Mal noch funktioniert, tut es nicht unbedingt beim zweiten Mal. Zumal das Szenario einfach nicht so viel hergibt wie zuletzt. Wenn Mama und Papa hier gemeinsame Sache gegen die Kinder machen, dann fehlt dabei die Bösartigkeit des ersten Films. Es gibt keine vergleichbar hinterhältigen Streiche wie beim ersten Mal.

Es ist aber nicht nur die Nettigkeit, welche Glücklich geschieden zu einem weniger bemerkenswerten Film macht. Es mangelt zudem an einem durchgehenden roten Faden. Vincent und Leroy streiten manchmal miteinander, manchmal mit den Kindern, es gibt Zoff mit den neuen Partnern. Bis der Film sich aber mal dazu durchringt, es auf den Konflikt mit den Kindern und einer erneuten Scharade ankommen zu lassen, vergeht schon sehr viel Zeit. Ab dem Zeitpunkt blitzt dann auch der Witz des Vorgängers wieder auf. Und ohnehin sieht man Lafitte (Elle) und Foïs gern dabei zu, wie sie sich gegenseitig an die Gurgel bzw. die Wäsche gehen. Wer Mama und Papa mochte, darf sich daher auf das Wiedersehen mit liebenswürdigen Unysmpathen freuen. Gebraucht hätte es den zweiten Teil aber nicht.



(Anzeige)

In „Glücklich geschieden – Mama gegen Papa 2“ gibt es ein Wiedersehen mit den alten Streithähnen, die zwei Jahre nach der Scheidung eigentlich glücklich sind, aber am Dickkopf ihrer Kinder scheitern. Das ist insgesamt nett, auch der Figuren wegen. Aufgrund des fehlenden roten Fadens und eines weniger gemeinen Humors kommt die Fortsetzung aber nicht an den ersten Teil heran.
6
von 10