„Beyond Skyline“, USA, 2017
Regie: Liam O’Donnell; Drehbuch: Liam O’Donnell; Musik: Nathan Whitehead
Darsteller: Frank Grillo, Bojana Novakovic, Iko Uwais
Eigentlich hat Mark (Frank Grillo) schon genug Probleme: Seine Frau ist gestorben, seitdem hat er einen Hang zum Alkohol entwickelt, kann seinen Job als Polizist momentan nicht ausüben und sein Sohn Trent (Jonny Weston) gerät von einem Schlamassel ins nächste. Das alles rückt in den Hintergrund, als ohne Vorwarnung eine Alien-Invasion über die Stadt hereinbricht. Mark, sein Sohn und ein paar andere Menschen, mit denen sie auf der Flucht waren, darunter die U-Bahn-Fahrerin Audrey (Bojana Novakovic), werden in das Innere eines gigantischen Raumschiffs gesogen. Dort drinnen stößt der Polizist auf etwas, das die Menschheit retten und die außerirdischen Eindringlinge vernichten könnte – doch um das zu vollbringen, muss er allerdings erst einmal wieder auf die Erde kommen …
Der ein oder andere dürfte es bereits wieder vergessen, beziehungsweise verdrängt haben – wenn er damals überhaupt davon Notiz genommen hat – aber 2010 lief tatsächlich der Film Skyline im Kino. Das Science-Fiction-Werk der Effektspezialisten Brothers Strause konnte an den Kinokassen, aufgrund seines geringen Produktionsbudgets, sogar einen Gewinn erzielen, fiel bei den Kritikern aber gnadenlos durch und sorgte für das Ende der Regie-Karriere von Colin und Greg Strause. Nun, acht Jahre später, folgt ein Sequel, das sich eher wie ein Reebot anfühlt. Dieses Mal nahm Liam O’Donnell auf dem Regiestuhl Platz, der hier, wie auch zum Vorgänger, das Drehbuch beisteuerte.
Geht es hier auch mal weiter?
Dabei offenbart gerade dieser Teil des Films einige Schwächen. Fast die gesamte erste Hälfte dreht sich um die Invasion und zeigt einen auf dem Alienschiff herumirrenden Hauptdarsteller. Das Ganze fühlt sich nicht nur etwas planlos an, sondern wirkt auch wie eine überlange und zähe Einleitung für das, was noch kommen soll. Das ist am Ende aber auch nicht mehr viel, wenngleich das Setting im Dschungel von Laos und dessen Tempelanlagen sowie die Gruppe von Drogendealern, die zu Widerstandskämpfern mutieren, Stoff für einiges mehr geboten hätte.
Auch ansonsten ist inhaltlich nicht alles kohärent. Das gilt sowohl für das Handeln der einzelnen Akteure als auch für den nicht immer vorhandenen Sinn für das Zeitgefühl. Gerade denkt man noch, dass die Aliens eben erst auf der Erde gelandet sind, und im nächsten Moment wird so getan, als seien innerhalb eines Augenzwinkerns mehrere Monate vergangen. Ebenso schnell scheinen sich in manchen Teilen der Erde auch die Tageszeiten zu ändern. Wo in einem Moment noch düstere Nacht ist, ist im nächsten helllichter Tag. Das sind Dinge, über die man als Zuschauer hinwegsehen kann, wenn einen der Film mitreißt – langweilt er einen jedoch, sind es selbst solche Kleinigkeiten, die für mehr als nur ein Augenrollen sorgen.
Kaum gesehen, schon vergessen
Alles in allem ist Beyond Skyline ein typischer B-Movie. Das Schauspiel schwankt zwischen ordentlich und schwach und die Dialoge sind auch nicht auf dem höchsten Niveau und sollen durch ein paar behämmerte One-Liner aufgewertet werden. Das CGI ist hier sogar recht anständig, nur an einigen wenigen Stellen ist der Greenscreen allzu offensichtlich. Dabei zahlt es sich auch aus, dass viel mit Kostümen und auch einiges mit echten Kulissen gedreht wurde. Viel hängen bleibt von dem Film letzten Endes aber nicht. Das hat er sich aber auch selbst zuzuschreiben, denn wenn man sich selbst die Anwesenheit von MMA-Experten Iko Uwais und Yayan Ruhian, die dem hiesigen Publikum vor allem durch The Raid ein Begriff sein dürften, nicht zunutze macht, dann darf man sich im Nachhinein nicht wundern, wenn man in der Masse untergeht.
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