Hereinspaziert
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Hereinspaziert!

„À bras ouverts“, Frankreich, 2017
Regie: Philippe de Chauveron; Drehbuch: Guy Laurent, Marc de Chauveron; Musik: Hervé Rakotofiringa
Darsteller:
Christian Clavier, Ary Abittan, Elsa Zylberstein

„Hereinspaziert!“ erscheint am 26. Januar 2018 auf DVD und Blu-ray

Der bekannte Autor Jean-Étienne Fougerole (Christian Clavier) steht kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Buches „Hereinspaziert“, in welchem er sich für ein liberales Frankreich und Offenheit gegenüber Fremdem stark macht. Konfrontiert mit der Frage, ob er denn selbst Fremden einen Platz in seinem eigenen Zuhause anbieten würde, verrät er seine Adresse völlig überfordert im nationalen Fernsehen und bittet jeden Roma, der eine Bleibe sucht, an seiner Haustür zu klingeln. Ein paar Stunden später steht die neunköpfige Roma-Familie von Oberhaupt Babik (Ary Abittan) vor Fougeroles imposantem Anwesen. Fougerole steht zu seinem Wort – nach anfänglichem Zögern – und lässt die Familie samt Karavan auf seinem perfekten Rasen campieren. Von diesem Augenblick an ändert sich das Leben der Fougeroles und sie lernen sich selbst und ihre Gäste neu kennen.

Die französische Antwort auf Willkommen bei den Hartmanns
Nur leider ein Schuss in den Ofen, um es direkt auf den Punkt zu bringen. Die Idee, die hinter Hereinspaziert! steckt, hat großes Potential, eine wirklich witzige Komödie entstehen zu lassen. Eine privilegierte Familie lebt ein Leben, das sich die meisten Menschen noch nichtmal erträumen ließen, sie werden von ihrer eigenen Courage überrascht und müssen sich auf fremde und arme Menschen einstellen. Man erwartet so viel Witz bezüglich der angeblichen Offenheit gegenüber Neuem und Fremden – doch Fehlanzeige! Der Film ist eine völlig oberflächliche, fast schon langweilige Aneinanderreihung von Bildern.

Die Intention des Films, mit Vorurteilen und Klischees aufzuräumen, geht völlig daneben. Die Klischees werden eher untermalt, so verrückt wie die französische Oberschicht hier dargestellt wird. Der Versuch, die Roma-Familie dann irgendwann in die französische Gesellschaft zu integrieren, lässt kurz aufatmen – doch sind die Jobs, die sie ausüben, wiederum ein weiteres Klischee für die scheinbare Unmöglichkeit einer vollständigen Integration und die Story beginnt, einen bitteren Beigeschmack zu entwickeln.

An Erfolge vorheriger Produktionen lässt sich nicht ohne Weiteres anknüpfen
Die Konstellation von Regisseur, Autor und Hauptdarsteller hat bei Monsieur Claude und seine Töchter hervorragend funktioniert. Hier gelang der Spagat zwischen Tabuthemen und großartigem Humor, ohne jemandem auf die Füße zu treten oder Vorurteile zu schüren. Leider wirkt es so, dass man sich bei Hereinspaziert! auf eben diesen Erfolg und die scheinbar unschlagbare Combo verlassen hat, ohne der Story einen Sinn und eine tiefergehende Message zu verleihen.

Die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist durchschnittlich bis gut, keiner der Charaktere wird jedoch ausreichend vorgestellt, die Connection fehlt. Man findet keine Sympathie – weder für die Fougeroles noch für die Romas. Stattdessen wird man ständig hin- und hergeworfen zwischen Vorurteilen und zweideutigen Scherzen. Ein Film, der Klischees aus dem Weg räumen sollte, aber genau das Gegenteil tut.



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"Hereinspaziert" versucht an den Erfolg des Publikumslieblings "Monsieur Claude und seine Töchter" anzuknüpfen, leider ohne Erfolg, ohne Humor und ohne Story.
5
von 10