„Lego City“, Dänemark, 2011-2013
Regie: Peder Pedersen
Eines muss man Lego ja lassen: Sie schaffen es, aus allem eine Marke zu machen. Unterstützung aus Hollywood ist zwar gern gesehen, um sich so noch ein klein bisschen besser im Spielzeugregal präsentieren zu können. Genauso gut können sie aber auch einfache Aspekte des Alltags abbilden und damit mächtig Kasse machen. Seit 2005 schon läuft die sogenannte „Lego City“-Reihe, die von Polizei über Küstenkontrolle bis zu Farmen irgendwie alles abdeckt, was auch nur ansatzweise mit dem realen Leben zu tun hat.
Dass in dem Bestreben, mithilfe von Animationsfilmen die Außenwirkung noch weiter zu verstärken, auch dieser Bereich nicht ausgespart wird, das ist eigentlich keine Überraschung. Dennoch sollte man an die Mini Movies nicht dieselben Erwartungen wie an die sonstigen Serien à la Lego Nexo Knights hegen, von Kinoauftritten im Stil von The Lego Movie ganz zu schweigen. Diese Movies machen ihrem Namen nämlich alle Ehre, sind jeweils nur zwei bis fünf Minuten lang.
Tempo herausragend
Der Inhalt ist entsprechend recht dünn. Genauer bestehen die zehn Folgen immer daraus, dass irgendwelche Verbrecher ihrer Arbeit nachgehen, die Polizei dies jedoch ganz gern verhindern möchte. Verfolgungsjagden sind also angesagt, quasi in Dauerschleife, mit durchgedrücktem Gaspedal. Eines kann man Lego City Mini Movies sicher nicht vorwerfen: Langsamkeit. In einem Affenzahn wird durch die Stadt gerast, die Figuren geraten von einer absurden Situation in die nächste. Ein bisschen wie in Fast & Furious, nur kleiner und kürzer. Und leiser. Gewissermaßen.
Zumindest die Protagonisten sind recht schweigsam, bis auf ein paar Grunzgeräusche lässt sich den Figuren kein Laut entlocken. Tiefschürfende Charaktere sind deshalb wenig überraschend eher gar nicht anzutreffen. Man wird sie sogar kaum voneinander unterscheiden können, da sie – der Vorlage gemäß – alle denselben Körperbau haben. Visuell sind die Mini Movies dennoch ordentlich, zumindest in dem gebotenen Rahmen. Auffallend sind die starken Spielereien mit Unschärfen, die sich zwar manchmal verselbständigen, insgesamt das Geschehen aber aufwerten.
Abwechslung mangelhaft
Trotz der netten Optik und des hohen Tempos kommen die Kurzfilme aber kaum aus dem Quark. Vor allem die mangelnde Abwechslung wird der Serie recht bald zum Verhängnis. Bedauerlich ist darüber hinaus, dass der Humor durch den Wegfall von Sprache auf Slapstickeinlagen reduziert wurde. Die gelegentlichen selbstironischen Metaausflüge, welche andere Lego-Filme und -Serien auszeichnen, die funktionieren so natürlich nicht. Mehr als filmischer Fast Food soll das hier dann auch gar nicht sein. Und immerhin als solcher ist er dann auch zu gebrauchen.
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