Better watch out
© Constantin Film

Better Watch Out

„Better Watch Out“, Australien/USA, 2016
Regie: Chris Peckover; Drehbuch: Chris Peckover, Zack Kahn; Musik: Brian Cachia
Darsteller: Olivia DeJonge, Levi Miller, Ed Oxenbould

Better Watch Out
„Better Watch Out“ ist seit 18. Januar 2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich

Mit seinen 12 Jahren fühlt sich Luke (Levi Miller) eigentlich schon zu alt für einen Babysitter. Wenn diese Aufgabe jedoch der heißen 17-jährigen Ashley (Olivia DeJonge) zufällt, dann ist er gern bereit, eine Ausnahme zu machen. Zusammen ein paar Horrorfilme anschauen, ein bisschen rumknutschen, das ist doch mal ein schönes Weihnachtsgeschenk! Nur kommt es irgendwie anders als erhofft. Erst blockt Ashley jegliche Avancen ihres Verehrers ab. Und dann scheint sich auch noch ein Mann da draußen herumzutreiben, der es auf ihr Leben abgesehen hat. Wenn Luke sich jetzt nicht schleunigst etwas einfallen lässt, war es das mit dem beseelten Weihnachtsfest – womöglich für immer.

Ein weihnachtliches Setting, ein junger Held plus finstere Ganoven, die da draußen ihr Unwesen treiben – da wird so mancher an den Klassiker Kevin – Allein zu Haus denken. Und zumindest am Anfang scheint Better Watch Out dem auch recht nahezukommen. Kleinere Hinweise, dass es hier etwas böser zugehen wird, die gibt es schon. Lukes Wunsch, Horrorfilme zu schauen zum Beispiel. Und auch seine sexuellen Triebe hätten in dem familienfreundlichen Kassenschlager aus dem Jahr 1990 keinen Platz gehabt. Doch das sind nur die ersten kleinen Schritte auf dem Weg in den Abgrund, der hier auf die Beteiligten wartet.

Aus Ernst wird Spaß wird Blut
Dass da noch deutlich mehr geht als harmloser Schabernack, das sich zeigt schon an der Filmfesthistorie – Better Watch Out lief bei den üblichen Genreverdächtigen Fantastic Filmfest in Austin sowie den Fantasy Filmfest White Nights 2017. Der australisch-amerikanische Thriller ist aber auch mehr als die übliche Home-Invasion-Kost. Oder zumindest anders. Regisseur Chris Peckover und sein Co-Autor Zack Kahn haben für die jungen Protagonisten wie auch das Publikum noch die eine oder andere Überraschung auf Lager, die Geschichte geht nach einiger Zeit in eine andere Richtung als zunächst gedacht.

Es ist aber nicht nur der gelungene Twist, der den Film von den vermeintlichen Heerscharen an Gleichgesinnten unterscheidet. Better Watch Out überzeugt ebenso durch seine Darsteller. Olivia DeJonge und Ed Oxenbould gehörten schon in The Visit zu den besseren Elementen und dürfen hier erneut zusammen auftreten. Vor allem aber Levi Miller, der im Jahr zuvor noch beim fragwürdigen Pan mitwirkte, zeigt seine Klasse als Jugendlicher, in dem sehr viel mehr steckt, als man ahnt.

Humor ist, wenn man trotzdem stirbt
Das ist durchaus spannend, wenn auch vielleicht nicht auf die Weise wie vermutet. Es ist aber auch unterhaltsam, geradezu lustig. Der Kontrast aus einem heiteren, irgendwie verspielten Ton mit immer grausiger werdenden Szenen, der hat schon in vielen anderen Weihnachtshorrorstreifen funktioniert. Better Watch Out nutzt diesen ebenso für einen Film, bei dem man oft gar nicht sagen kann, ob man nun lachen oder sich fürchten soll. Für Letzteres ist das Werk vielleicht doch ein wenig zu überzogen. Langweilen wird man sich in diesem Wahnsinnstheater aber wohl kaum, zumindest wenn man seinen Humor ein wenig blutiger schätzt.



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Völlig überzogen, überraschend brutal und voller Wendungen: „Better Watch Out“ tarnt sich zunächst als Teenievariante von Home-Invasion-Thrillern, dreht nach einer Weile aber ganz schön auf. Das ist gleichermaßen lustig wie erschreckend und auf seine Weise auch spannend. Schließlich weiß man hier nie so recht, was als nächstes passieren wird.
7
von 10