„We’re Going on a Bear Hunt“, UK, 2016
Regie: Joanna Harrison, Robin Shaw; Drehbuch: Joanna Harrison
Vorlage: Michael Rosen, Helen Oxenbury; Musik: Stuart Hancock
Bären sind groß, gefährlich und gemein. Aber gemeinsam sollte es zu machen sein, einen von ihnen zu erledigen. Das zumindest denken die fünf Geschwister, die sich eines Tages auf den Weg machen, einen Bären zu jagen. Über Stock und Stein geht es weiter, durch Schlamm und Wasser, bis zu einer dunklen Höhle. Ausgedacht hat sich dieses Szenario der englische Kinderbuchautor Michael Rosen, basierend auf einem amerikanischen Volkslief. Das von Helen Oxenbury illustrierte Lesebuch erschien 1989 und wurde seither Millionen Male verkauft.
Ende 2016 folgte dann auch eine animierte Fassung, die an Heiligabend im englischen Fernsehen lief – vergleichbar zu anderen Animationskurzfilmen wie Stockmann oder Für Hund und Katz ist auch noch Platz. Anders als diese – und zum Entsetzen mancher Fans der Vorlage – endet We’re Going on a Bear Hunt jedoch überraschend melancholisch. Möglich, dass die etwas abweichende Umsetzung damit zusammenhing, dass das Buch nicht genug Stoff hergibt. Nicht einmal für einen 23-minütigen Film.
Wenig Inhalt, schön präsentiert
Viel passiert dann auch nicht hier. Ein Großteil des Beitrags vom Anima Festival 2018 besteht darin, dass die fünf Geschwister durch die Gegen laufen, nach Spuren Ausschau halten und dabei immer wieder dieselben Reime aufsagen. Das ist nicht sehr viel, aber doch recht charmant. Die geschwisterliche Suche nach einem Abenteuer erinnert ein wenig an Die Chroniken von Narnia, nur eben sehr viel kleiner, ohne Fantasy und ohne große Gefahr.
Dafür aber mit einer bezaubernden Optik. Die Animationen sind natürlich einfach gehalten, von einem Kurzfilm zu Weihnachten darf man dann doch kein allzu großes Budget erwarten. Dafür sind die Designs sehr angenehm, die an das Wasserfarbe-Vorbild angelehnten Hintergründe auch sehr abwechslungsreich. Wenn die Kinder schon nicht wirklich viel Neues erleben, dann bekommen sie doch zumindest dabei einiges zu sehen – und wir als Zuschauer damit auch.
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