„Bill & Ted’s Bogus Journey“, USA 1991
Regie: Peter Hewitt; Drehbuch: Chris Matheson, Ed Solomon; Musik: David Newman;
Darsteller: Keanu Reeves, Alex Winter, George Carlin, William Sadler, Pam Grier, Joss Ackland
Die durchgeknallten Freunde sind zurück! Nach Bill & Ted’s verrückte Reise durch die Zeit reisen die beiden Heavy-Metal-Fans nun in die Zukunft. Hier werden sie inzwischen durch ihre vergangenen Abenteuer verehrt und ihre „Lehren“ sogar an einer Universität gelehrt. Doch dem Bösewicht De Nomolos sind Bill und Ted ein Dorn im Auge und so schickt er zwei Roboter – böser Ted und böser Bill – um die Echten zu töten. Das Vorhaben gelingt, die Roboter übernehmen die Rollen der getöteten Freunde inklusive deren Freundinnen und die Geister von Bill und Ted kommen in die Hölle. Hier werden sie mit ihren Albträumen konfrontiert: Ted kommt auf eine Militärakademie und Bill muss Zeit mit seiner verhassten Oma verbringen. Der einzige Ausweg aus diesen Gräueln ist ein Angebot des Tods persönlich. In verschiedenen Spielen sollen Bill und Ted ihr Können unter Beweis stellen, und nur wenn sie den Tod in jeder Disziplin schlagen, schickt er sie zurück auf die Erde, um die Zukunft vor den bösen Robotern zu retten!
Ausflug in eine absurde und wunderschöne Zukunft
Klingt ziemlich abgefahren? Ist es auch! Wo der Vorgänger Bill & Ted’s verrückte Reise durch die Zeit noch ein loses Geflecht absurder Szenen ohne roten Faden war, scheint Regisseur Peter Hewitt in der Fortsetzung zumindest einen Plan zu haben, wo Bill und Ted’s Abenteuer hinführen sollen. Der Film legt gegenüber dem ersten Teil von allem eine Schippe drauf. Was bei anderen Filmen oft schief geht, da die Macher zu viel wollen, geht hier aber durchaus auf. Der Film lebt von seiner Absurdität und den abgedrehten Ideen. Dazu zählen nicht nur die wunderschönen und kunterbunten Zukunftskulissen, sondern auch die Performance aller beteiligten Schauspieler.
Noch bevor der gefühlt niemals alternde Keanu Reeves in Gefährliche Brandung die Wellen unsicher machte (1991), in Speed mit Sandra Bullock Bus fuhr (1994) und in Matrix (1999) sich für die rote Pille entschied, blödelte der im Libanon geborene Schauspieler sich zusammen mit Alex Winter durch die Zeit. Die im ersten Teil eingeführten catch phrases (u.a. „Volle Kanne, Hoschi!“ bzw. im englischen „Party on, dudes!“) werden konsequent fortgesetzt und mal mehr, mal weniger originell variiert. Allgemein gibt es, wie bereits in Teil 1, einige popkulturelle Referenzen, vor allem aus der damals zeitgenössischen Musiklandschaft. Ein Film mit ähnlichem Ansatz folgte ein Jahr später – in Wayne’s World mit Mike Myers (Austin Powers) geht es ebenfalls um zwei herumblödelnde Heavy Metal-Freunde.
Klassisch und zotig
Wer mit zotigen Komödien nichts anfangen kann, ist sicherlich auch bei Bill und Ted an der falschen Adresse. Die Gags irgendwo zwischen kindisch und fremdschämen sind nichts für den Feingeist und auch die Story ist alles andere als originell. Doch gerade durch den Ansatz der klassischen Heldenreise mit ihren zu bewältigenden Aufgaben innerhalb der Geschichte gestaltet sich der Film sehr kurzweilig. Wie bereits eingangs erwähnt, gelingt es Regisseur Hewitt hier im Gegensatz zum Vorgänger, einen roten Faden durch den Film zu ziehen und so nicht nur einen Flickenteppich absurder Szenen, sondern eine wirkliche Geschichte zu entwickeln – so abgedreht diese auch sein mag. Bleibt zu hoffen, dass der seit vielen Jahren geplante und sich aktuell in der Vorproduktion befindende dritte Teil ähnlich vorgeht.
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