„Neko no hi“, Deutschland/Japan, 2018
Regie: Jon Frickey; Drehbuch: Jon Frickey
Als der kleine Jiro eines Tages keinen Appetit auf Pfannkuchen mit Sirup hat, ist seinem Vater klar: Da stimmt etwas nicht. Die Ärztin kann ihn jedoch beruhigen, es handele sich um eine harmlose Katzengrippe. Die ist nicht gefährlich, geht schnell wieder vorbei. Seltsam dabei ist jedoch, dass eigentlich nur Katzen diese Krankheit bekommen können. Während sie auf das Ergebnis eines DNA-Tests warten, der ihnen Klarheit verschaffen soll, versucht sich Jiros Vater mit dem Gedanken anzufreunden, dass sein Sohn wie von der Ärztin behauptet in Wirklichkeit ein Kater sein könnte.
Süß und seltsam
Japanische Animationsfilme und Katzen, das hat eine lange Tradition. Und eine seltsame Tradition, wenn man an Beispiele wie die nach wie vor immens populäre Roboterkatze Doraemon denkt. Von bizarren Werken wie Cat Soup mal ganz abgesehen. Insofern passt Cat Days da gut rein in die Reihe. Gewissermaßen. Eigentlich liegen die Wurzeln des Kurzfilms, der seine Weltpremiere auf der Berlinale 2018 feierte, aber woanders, in Deutschland. Genauer stammt er von dem deutschen Filmemacher Jon Frickey, der jedoch inspiriert von einem Aufenthalt in Kyoto seine Geschichte unbedingt auf Japanisch drehen wollte.
Das passt dann auch sehr gut zu einem Werk, das selbst ganz gerne mal Grenzen ignoriert. Jiro hat beispielsweise so gar keine Katzenzüge an sich, was Cat Days eine leicht surreale Atmosphäre verleiht. Denn eine Erklärung für dieses Wunder der Natur gibt es nicht. Wird auch nicht versucht. Gleichzeitig ist der Film, der Ende April 2018 auf dem Internationalen Trickfilm Festival Stuttgart gezeigt wird, auch ausgesprochen süß. Ein Film für Kinder, harmlos-skurril, oft lustig, dann aber auch wieder bedrohlich. Dazu wählte Frickey sehr sehenswerte Bilder, die einfach gehalten sind, aber doch voller Ausdruck – gerade auch durch den geschickten Einsatz von Farben.
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