Fairy Tail Phoenix Priestess
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Fairy Tail: Phoenix Priestess

„Gekijōban Fairy Tail: Hōō no Miko“, Japan, 2012
Regie: Masaya Fujimori; Drehbuch: Masashi Sogo; Vorlage: Hiro Mashima; Musik: Yasuharu Takanashi

Fairy Tail Phoenix Priestess
„Fairy Tail: Phoenix Priestess“ läuft am 24. April 2018 im Kino

Das war jetzt aber sehr knapp: Als ein Heer das Dorf des Feuers überfällt und beginnt wahllos Menschen zu ermorden, schafft es die junge Priesterin Eclair nur mit höchster Not noch zu entkommen. Doch die Flucht fordert ihren Tribut: Sie bricht unterwegs zusammen, kann sich auch kaum mehr erinnern, was passiert ist. Zu ihrem Glück begegnet sie dabei jedoch Lucy, die gerade von einem Auftrag zurückkommt und sofort fest entschlossen ist, ihr zu helfen – auch wenn Eclair das gar nicht will. Dabei kann sie jede Hilfe gebrauchen, die sie kriegen kann. Nicht nur dass der Wald, zu dem Eclair will, voller gefährlicher Monster ist. Es scheint ihr zudem jemand auf den Fersen zu sein, der finstere Absichten hegt …

Lange genug hat es ja gedauert, dafür gibt es für hiesige Fans von Fairy Tail derzeit keine Verschnaufpause mehr. Nachdem wir letztes Jahr mit dem aktuellen Film Dragon Cry einen ersten Einblick in die Welt der Abenteurer und Magier bekommen haben und im Anschluss die ersten zwei Boxen der Animeserie vorliegen, folgt nun auch der erste Kinofilm Phoenix Priestess. Und wie es sich für ein solches Großereignis gebührt, geschieht dies auf der Leinwand. Auf vielen Leinwänden genau genommen: Zuerst wird der Film im Rahmen der Kazé Anime Nights gezeigt, danach gibt es einen Gastbesuch bei der Anime Kultnacht des Internationalen Trickfilm-Festivals in Stuttgart.

Keine Angst, da passiert schon nichts
Gut möglich, dass diese Tour für den einen oder anderen Zuschauer die erste Begegnung mit Lucy und ihrer Gilde darstellt. Ein Problem wäre das nicht. Zwar richtet sich Phoenix Priestess an bereits überzeugte Fans, welche die Figuren und ihre Welt schon kennen, verzichtet darauf, beides groß vorstellen zu wollen. Verständlich ist der Film aber auch für Einsteiger, da die Geschichte komplett in sich abgeschlossen ist. Schließlich folgt die dazugehörige Animeserie den Geschehnissen des zugrundeliegenden Mangas von Hiro Mashima. Das bedeutet, dass das Film-Spin-off die Haupthandlung nicht beeinflussen darf, damit es zu keinen Widersprüchen kommt.

Und wahnsinnig komplex ist Fairy Tail ja ohnehin nicht, war es von Anfang an nicht gewesen. So wie Manga bzw. Serie so ist auch diese Episode ein Abenteuer mit viel Fantasy, das von diversen bewaffneten Auseinandersetzungen, vor allem aber von den Figuren lebt. Denn die sind gleich in zweifacher Hinsicht komisch. Zum einen haben sie alle so ihre Macken und kleinen Schwächen, was vor allem in Kombination immer mal wieder zu heiteren Momenten führt. Zum anderen haben sie Spezialfähigkeiten, die von klassisch bis zu kurios reichen – was auch für die Gegner gilt. Wenn es dann zu Kämpfen kommt, erinnert der Anime ein wenig an One Piece, das auf vergleichbare Weise überzogenen Humor mit Action kreuzt.

Lass uns schneller kämpfen, ich hab keine Zeit
Letztere ist leider eher mittelprächtig geraten. Zwar greifen Helden wie Bösewichte vergleichsweise oft zu Waffen und Zauberbüchern. Doch die Auseinandersetzungen sind recht kurz. Selbst das Finale, das – auch aufgrund des hohen Einsatzes – recht episch ist, ist irgendwie vorbei, noch bevor es richtig angefangen hat. Das liegt auch in der Kürze des Films begründet, Phoenix Priestess ist nicht einmal 90 Minuten lang. Ein bisschen enttäuschend ist das schon, bei einem Kinofilm darf man doch noch ein bisschen mehr erwarten.

Insgesamt bewegt sich das Standard-Animationsstudio A-1 Pictures (The Seven Deadly Sins, Sword Art Online – Ordinal Scale) nicht entschieden von den üblichen Serienpfaden weg. Alles ist ein bisschen größer und polierter, die Japaner bewegen sich auf einem ordentlichen Niveau. Aber die Ambitionen sind zu gering, als dass es der Anime mit Original-Produktionen fürs Kino aufnehmen könnte. Das gilt gleichermaßen für den Inhalt, der jedes Risiko vermeidet und sich lieber an die Pfade hält, die sowohl Fairy Tail wie auch zahlreiche Konkurrenten gehen. Wären da nicht die besagten witzigen Figuren, Phoenix Priestess wäre sogar relativ langweilig – zu offensichtlich sind die verwendeten Klischees und Stereotype, zu vorhersehbar sind Geschichte und die Beziehungen untereinander. Wer sich daran aber nicht stört, findet hier ansprechende Unterhaltung, die weiß, was das Publikum erwartet und diesem dann auch genau das gibt.



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Der erste Kinofilm zur Erfolgsserie „Fairy Tail“ weiß, was die Fans wollen, und bietet ihnen dann auch genau das. Das erfüllt dann seinen Zweck, unterhält dank der witzigen Figuren mit den teils sonderbaren Spezialfähigkeiten. Das Abenteuer um eine Priesterin mit Amnesie hält sich jedoch an zu viele Klischees und ist zu vorhersehbar, auch die Optik bewegt sich nur auf einem ordentlichen Niveau.
5
von 10