„Gone“, USA, 2017
Creator: Matt Lopez; Autor: Chelsea Cain; Musik: Richard Marvin
Darsteller: Chris Noth, Leven Rambin, Danny Pino
Kit „Kick“ Lannigen (Leven Rambin) wurde vor 15 Jahren entführt und 5 Jahre lang in einer fremden Familie festgehalten. Ihr Retter, der Polizist Frank Booth (Chris Noth), begleitet sie seitdem durchs Leben. Als ihn ein besonders dringender Fall von Kindesentführung beschäftigt, bittet er Kick, seiner speziellen Task Force beizutreten und ihn und seinen Kollegen Bishop (Danny Pino) zu unterstützen. Kick sagt zu und findet sich hin- und hergerissen zwischen dem Drang, den Entführungsopfern zu helfen, und dem Schmerz, den die Erinnerung an ihre Entführung auslöst.
Gleicher Aufbau wie bei Navy CIS oder Cold Case
Fans dieser amerikanischen Kultserien kommen bei Gone auf ihre Kosten. Jede Folge ein neuer Fall, alt bekanntes Team, hochtechnisierte FBI-Locations und eine Nebenstory, die die Episoden miteinander verknüpfen soll. Die restlichen Serienschauer werden sich nur sehr schwer von Gone überzeugen lassen. Leven Rambin in der Hauptrolle spielt mittelmäßig, sie findet keinen richtigen Halt in ihrer Rolle. Auf der einen Seite das verletzte und geprägte Entführungsopfer, auf der anderen die knallharte Kampfsportlerin, die sich den Umgang mit Waffen und Kampftechniken selbst beigebracht hat.
Man stellt sich eine junge Frau nach jahrelangen Drogenexzessen und dem Kampf mit der Einsamkeit und der zerstörten Psyche einfach ganz anders vor. Zu seicht taucht sie in ihre Rolle ein und scheint sich nicht komplett mit ihr verschmolzen zu haben. Davon abgesehen ist es fraglich, ob eine „stinknormale“ junge Frau, die ein Kampfsportstudio betreibt, ohne Ausbildung und Sonstiges dem FBI beitreten kann. Dass sie mit ihrem Wissen aus dem Erlebten helfen und beraten kann, das ist vorstellbar. Aber dass sie mit ihrem Partner zusammen auf Täterjagd geht und in gefährliche Situationen gerät, ist unglaubwürdig.
Gone hebt sich in zwei Punkten von anderen Krimiserien ab
Der erste Punkt ist, dass es sich um Entführungen handelt und nicht um Kriminalfälle allgemein. Die Entführungen sind interessant ausgestaltet und binden die Hautpdarstellerin Kick immer mehr an das Team. Wo wir schon bei Punkt zwei angelangt sind. Das Team um Frank Booth hat eine ganz besondere Bindung und Geschichte, sie schweißen mit jeder Episode mehr zusammen und bilden eine Einheit. In Gone finden wir auf jeden Fall mehr emotionale Nähe zwischen den Akteuren als bei anderen ähnlich aufgebauten Krimiserien. Dennoch ist die Nebenstory nicht packend genug, um unbedingt dran bleiben zu wollen. Insgesamt ist Gone eine kurzweilige Krimiserie, die aber nicht wirklich markant hervorsticht.
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