„Negative Space“, Frankreich, 2017
Regie: Max Porter, Ru Kuwahata; Drehbuch: Max Porter, Ru Kuwahata; Vorlage: Ron Koertge; Musik: Bram Meindersma
Für die einen ist es eine Kunstform, für andere eine Wissenschaft. Für die meisten unter uns ist Kofferpacken jedoch einfach ein notwendiges Übel. Negative Space lehrt uns, diese ungeliebte Tätigkeit wieder mit anderen Augen zu sehen. Zum einen bekommen wir am Anfang den einen oder anderen nützlichen Tipp, wie wir es in Zukunft besser machen können. Vor allem aber packt der Animationskurzfilm in gerade mal fünf Minuten jede Menge Emotionen hinein.
Komisch und doch auch rührend
Basierend auf einem Gedicht von Ron Koertge erzählt das für einen Oscar nominierte Negative Space von einem Vater-Sohn-Gespann, das auf diese Weise eine Verbindung aufbaute. Wo andere vielleicht im Garten Ball spielen oder gemeinsam etwas bauen, wurde das richtige Kofferpacken zu ihrem Ritual. Etwas, das der Vater an seinen Sohn weitergeben konnte.
Das klingt komisch, in mehr als einer Hinsicht, ist aber doch rührend, später auch sehr traurig. Daran haben auch die Bilder ihren Anteil: Die Regisseure Max Porter und Ru Kuwahata griffen für ihr Werk auf die gute alte Stop-Motion-Technik zurück, die hier gleichzeitig schrullig und verträumt, aber auch irgendwo düster wirkt. Farben sind hier sparsam angelegt, manchmal erinnert der Film an Mary & Max – oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet?. Der Festivalliebling – unter anderem Annecy und das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart – ist jedoch von einer ganz eigenen entrückten Schönheit.
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