Endspiel
© Netflix

Endspiel

„End Game“, USA, 2018
Regie: Rob Epstein, Jeffrey Friedman

Endspiel
„Endspiel“ ist seit 4. Mai 2018 auf Netflix verfügbar

Die meisten von uns erblicken in einem Krankenhaus das Licht der Welt. Viele werden dort auch ihren letzten Tag erleben. Endspiel begleitet einige Menschen, denen eben das bevorsteht. Sie alle werden sterben, eher früher als später. Nicht unter ungewöhnlichen Umständen. Krankheit, das Alter, der unabdingbare Lauf. Nein, schön ist das Thema des Netflix-Dokumentarfilms nicht. Es ist auch nicht spektakulär. Keiner der Leute, die in den Betten auf ihr Ende warten, sticht sonderlich hervor. Die Behandlungsmethoden sind nicht revolutionär, auflockernde Skandale oder schrille Persönlichkeiten sind nicht vorgesehen. Und doch liegt genau darin eben auch die Kraft.

Das Ende umarmen
Der Tod gehört zum Leben dazu, dessen sind wir uns alle bewusst. Sich dessen bewusst zu sein, ist aber das eine. Wie damit umgehen, wenn es einen selbst betrifft? Wenn es jemanden aus unserem Umfeld betrifft? Die Menschen, denen die beiden Regisseure Rob Epstein und Jeffrey Friedman hier begegnen, haben zumindest den „Luxus“, dass sie von ihrem Ende wissen und sich darauf einstellen können. Endspiel handelt nicht davon, wie wir dem Tod entkommen können oder ihn hinauszögern. Er handelt davon, ihn anzunehmen lernen.

Damit erinnert der nur 40 Minuten lange Film an den kürzlich veröffentlichten Kollegen Ram Dass, Going Home. Wie in dem Porträt des gleichnamigen Gurus lädt auch Endspiel dazu ein, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Das ist hart, zweifellos, die Schicksale der Patienten und ihrer Angehörigen gehen zu Herzen – auch weil Epstein und Friedman nichts beschönigen. Aber sie zerstören eben nicht nur, sondern bauen gleichzeitig auf, sind Geschichten der Zuneigung, der Stärke und Würde, umarmen das Leben, indem sie das Ende zeigen und damit ihren Frieden finden.



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„Endspiel“ begleitet einige Menschen, die bereits im Sterben liegen, erzählt ihre Geschichten und die ihrer Angehörigen. Das ist weder spektakulär noch schön, ist teilweise sogar richtig harte Kost. Doch durch den ungeschönten Umgang mit dem Tod findet der Dokumentarfilm auch Stärke und Würde.