Eingeschlafen ist sie, ganz friedlich vor dem Fernseher, und nicht wieder aufgewacht. Für ihren Mann Eduard Leander (Jürgen Prochnow) ist die Situation natürlich traurig, schließlich waren sie viele Jahrzehnte miteinander verheiratet. Gleichzeitig bietet sich für den 92-Jährigen dadurch aber auch die Gelegenheit, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen. Eine Vergangenheit vor der Ehe, in der weit entfernten Ukraine, wo Eduard als Soldat im Zweiten Weltkrieg stationiert war. Seine Tochter Ulrike (Suzanne von Borsody) will natürlich nichts davon hören, dass ihr betagter Vater sich allein auf diese weite Fahrt begibt und schickt ihm deshalb ihre eigene Tochter Adele (Petra Schmidt-Schaller) hinterher. Das klappt allerdings nicht ganz so wie geplant. Anstatt den störrischen Alten zurückzuholen, sitzt sie nun selbst im Zug in den Osten und begibt sich zusammen mit dem Ukrainer Lew (Tambet Tuisk) auf eine schwierige Reise in die Vergangenheit.
Eine Familie, in der nie wirklich geredet wurde, mit einer Vorgeschichte, von der niemand etwas weiß: Das sind die Voraussetzungen, wenn ein alter Mann und seine Enkelin eine Reise antreten, die sie weit in die Vergangenheit, aber auch einmal quer durch Europa führen wird. Leanders letzte Reise kombiniert dabei Roadmovie mit Familiendrama, beschäftigt sich mit deutscher Verantwortung ebenso wie mit der neueren europäischen Geschichte. Erinnerung und Verdrängung sind inhaltliche Konstanten, die Frage, wie wir durch unsere Vorgeschichte die werden, die wir sind. Wer den Film letztes Jahr im Kino verpasst hat, bekommt nun eine zweite Chance: Seit dem 30. März ist er als DVD erhältlich. Wir haben eine davon bei uns herumfliegen, die schon darauf wartet, nach Ablauf unserer Verlosung, selbst auf Reise zu einem glücklichen Gewinner bzw. einer glücklichen Gewinnerin zu gehen.
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