Nippon Connection 2018

Nippon Connection (2018)

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Nippon Connection 2018Freunde des asiatischen Kinos wissen schon, dass sie sich Ende Mai lieber ein bisschen Zeit nehmen sollten. Dann nämlich steht in Frankfurt am Main die jährliche Ausgabe der Nippon Connection an. Im Jahr 2000 gegründet hat sich das rein japanische Filmfest zu einem der weltweit größten seiner Art gemausert. Jedes Jahr werden dort mehrere Dutzend neue Werke gezeigt, die meisten davon als Deutschland- oder gar Europapremiere.

Erstmals in Deutschland zu sehen ist beispielsweise das Künstlerporträt Mori, the Artist’s Habitat, das am 29. Mai 2018 das Festival eröffnet. Dieses erzählt aus dem Leben des Malers Morikazu Kumagai (1880–1977) und ist ein heißer Tipp für die Freunde skurriler Figuren. Ebenfalls eine Herausforderung für die Lachmuskeln sind die Mockumentary Top Knot Detective und die Zombie-Komödie One Cut of the Dead, liebevoll gestaltete Hommagen an das Trashkino bzw. das Fernsehen, sowie die fantasievolle Manga-Adaption Destiny: The Tale of Kamakura.

Düster, spannend und kulturell vielseitig
Sehr viel ernster wird in es in den nicht minder empfehlenswerten Dramen Noise, das von den fatalen Folgen von großstädtischer Entfremdung spricht. Und auch River’s Edge zeigt uns eine sehr finstere Version des Lands der aufgehenden Sonne, wenn wir in den Abgründen mehrerer Jugendlicher herumwaten. Und wem auch das nicht genug ist, dem legen wir den surrealen Horror von Bamy und das Krimidrama The Third Murder des kürzlich in Cannes ausgezeichneten Autorenfilmers Hirokazu Koreeda ans Herz. Bunter wird es traditionell im Anime-Bereich, das einige spannende Deutschlanddebütanten für uns bereit hält: Die neuen Filme des Ausnahmeregisseurs Masaaki Yuasa (Lu Over the WallNight Is Short, Walk On Girl) sind für jeden Freund der etwas anderen Animationskunst ein Muss. Richtig abgefahren wird es in der wilden, französisch-japanischen Comicverfilmung Mutafukaz und dem bizarren Papier-Horror-Abenteuer Violence Voyager.

Aber auch das reguläre Japan steht natürlich auf dem Programm. So lädt die neue Sektion Nippon Docs dazu ein, Japan aus vielen verschiedenen Perspektiven kennenzulernen: In Danchi Woman begegnen wir der 85-jährigen Bewohnerin eines Sozialbaus, Inland Sea erzählt von dem langsamen Verfall eines Fischerdorfes, in Ramen Heads stehen die berühmten Nudelsuppen im Mittelpunkt. Kulinarisches wird zudem im umfangreichen Rahmenprogramm geboten. Dazu gibt es Einblicke in die unterschiedlichsten Kulturbereiche des Landes, von der Blumenkunst Ikebana über Karaoke Partys bis hin zur Selbstverteidigung von Aikido oder einer wohligen Shiatsu-Massage. Weitere Infos und das vollständige Programm findet ihr auf www.nipponconnection.com.

Unsere Rezensionen von der Nippon Connection 2018



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