Safe
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Safe (2018)

„Safe“, UK, 2018
Regie: Daniel Nettheim, Julia Ford, Daniel O’Hara; Drehbuch: Danny Brocklehurst, Harlan Coben
Schöpfer: Harlan Coben; Musik: Ben Onono
Darsteller: Michael C. Hall, Amanda Abbington, Marc Warren, Audrey Fleurot, Hannah Arterton, Nigel Lindsay, Laila Rouass, Joplin Sibtain, Amy-Leigh Hickman

Safe
„Safe“ ist seit 10. Mai 2018 auf Netflix verfügbar

Das Verhältnis des Kinderarztes Tom (Michael C. Hall) zu seiner älteren Tochter Jenny (Amy James-Kelly) ist schon länger nicht mehr das Beste. Denn die wirft ihm vor, nicht da gewesen zu sein, als seine Frau starb. Dabei würde er alles für sie tun. Er tut sogar zu viel: Heimlich spioniert er ihr nach, hat sogar ihr Handy manipuliert, um immer informiert zu sein, was sie gerade macht. Als sie dennoch nach einer Party spurlos verschwindet, sieht er es auch nicht ein, sich auf die Polizei verlassen – und das obwohl seine neue Freundin Sophie (Amanda Abbington) in dem Fall ermittelt. Stattdessen begibt er sich zusammen mit seinem besten Freund Pete (Marc Warren) selbst auf eine Spurensuche, die viele dunkle Geheimnisse ans Tageslicht führt.

In den letzten Jahren ist es ja irgendwie üblich geworden, dass Krimis nicht mehr reine Krimis sein dürfen, sondern gleichzeitig immer mit jeder Menge Drama verbunden sein müssen. Die Ermittler, inspiriert von skandinavischen Vorbildern, sind oft Wracks, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, versoffen, abgestürzt und private Nieten. Nur das Verbeißen in einen Fall, den sonst niemand anfassen mag, gibt ihnen noch Halt, eine Art Lebensinhalt. Insofern ist es geradezu erfrischend, wie hier mal wieder eine weitestgehend klassische, geradezu altmodische Krimigeschichte erzählt wird.

Sind wir nicht alle ein bisschen kaputt?
Das soll nicht heißen, dass Safe – eine Coproduktion des französischen Senders Canal+ und Netflix – frei von Drama wäre. Die Probleme zwischen Tom und seiner Tochter, der nicht verarbeitete Tod seiner Frau, das legt schon einmal den emotionalen Rahmen fest. Und je weiter die Serie voranschreitet, umso stärker wird auch der Fokus auf die (zwischen-)menschlichen Abgründe, auf dunkle Geheimnisse, die hier jeder mit sich herumschleppt. Inmitten des Trubels überhaupt noch jemanden zu finden, der einfach ein normales Leben führt, das wird zu einer mindestens ebenso schwierigen Suche wie die nach dem Täter.

Das ist zeitweilig schon etwas übertrieben, riecht mehr nach Soap Opera denn nach Krimi. Anders als viele Kollegen, die ein anfängliches Verbrechen als Vorwand nutzen, um über kaputte Menschen zu reden, funktioniert Safe aber nach wie vor wie ein Krimi. Und das sogar sehr gut. Auf Schritt und Tritt finden die parallel ermittelnden Ärzte und Polizisten neue Hinweise und Spuren, die mal in die Irre führen, teilweise aber auch überraschende Wege eröffnen. Wohin das Ganze führt, ist praktisch nicht vorhersehbar, die vielen Wendungen und das hohe Ermittlungstempo sorgen für eine durchgehende Spannung.

Ein Mordsspaß
Sogar der Humor kommt nicht zu kurz: Eine dritte anfängliche Parallelhandlung erzählt, wie eine Familie – bestehend aus Jojo (Nigel Lindsay), Lauren (Laila Rouass) und Sia (Amy-Leigh Hickman) – versucht, Spuren eines Verbrechens zu beseitigen. Die Mischung aus Dreistigkeit und Unfähigkeit, mit der sie ans Werk geht, das beschert uns einige schön schwarze Momente. Für die Geschichte selbst sind diese zwar ohne weiteren Belang, man hätte diesen kompletten Nebenstrang sogar streichen können, ohne dass es Einfluss auf das Ergebnis gehabt hätte. Aber der Spaßfaktor stimmt, vor allem auch der lustvoll übertreibenden Darsteller wegen.

An anderen Stellen wäre mehr Zurückhaltung nicht verkehrt gewesen. Safe neigt auch in unpassenden Momenten dazu, etwas over the top zu sein. Die Auflösung zum Schluss, so unerwartet sie für die meisten auch kommen dürfte, wird ebenfalls bei vielen ungewollt Stirnrunzeln verursachen, richtig glaubwürdig ist das nicht. Auch die Sache mit dem britischen Akzent von Hauptdarsteller Michael C. Hall (Six Feet Under, Dexter) ist so eine Sache. Insgesamt ist die englische Serie für Freunde klassischer Mörderjagden dennoch empfehlenswert, zumal sie auch schön kompakt ist: Die acht Folgen sind in sich abgeschlossen, eine Fortsetzung wird hier ausnahmsweise mal nicht vorausgesetzt.



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Ein Kinderarzt versucht, seine spurlos verschwundene Tochter zu finden, und stößt dabei auf jede Menge dunkler Geheimnisse. Glaubwürdig ist „Safe“ nur bedingt, die zunehmend dramatischeren Hintergrundgeschichten sind schon recht übertrieben. Die englische Krimiserie macht jedoch Spaß, hält aufgrund vieler Wendungen und eines hohen Ermittlungstempos die Spannung hoch.
7
von 10