Einmal im Jahr lädt der Norden Deutschland dazu ein, den Rest der Welt zu entdecken. Zumindest filmisch. Genauer werden beim Internationalen Filmfest Emden | Norderney die ostfriesische Stadt und die Nordseeinsel zum Schauplatz eines eigenen Filmfests. Acht Tage lang steht dann vor allem das nordwesteuropäische Kino im Mittelpunkt. Die 29. Ausgabe startet am 6. Juni 2018 mit der französischen Komödie Die brillante Mademoiselle Neïla, die von einem rassistischen Professor erzählt, der notgedrungen mit einer Studentin mit Migrationshintergrund zusammenarbeiten muss. Bei unserem Nachbarn war der Film ein großer Erfolg, die Besucher des Filmfests dürfen sich auf die deutsche Erstaufführung freuen.
Die Grande Nation ist zudem durch die Komödie Comme des Garçons über das ersten Frauenfußballspiel in Frankreich 1969 und Monsieur Je-sais-tout vertreten, in dem ein Kontrollfreak mit seinem autistischen 13-jährigen Neffen klarkommen muss. Traditionell wird in Emden-Norderney auch dem britischen Kino viel Aufmerksamkeit geschenkt. So feiert die schwarze Komödie Dead In A Week: Or Your Money Back über einen alternden Auftragskiller dort ihre Weltpremiere. Die neun Kurzfilme von Brexit Shorts – Dramas From A Divided Nation wiederum erzählen von den Spuren, die das umstrittene Referendum auf der Insel hinterlassen hat.
Aber auch Deutschland darf bei den insgesamt 50 Lang- und 38 Kurzfilmen nicht fehlen, die innerhalb der acht Tage gezeigt werden. Nicht verpassen solltet ihr dabei das aktuelle wie brisante Drama Styx, das von dem zynischen Umgang mit Flüchtlingen berichtet. Zudem geht der Emder Schauspielpreis an Julia Jentsch, die in fünf Filmen zu sehen sein werden. Ans Herz legen wollen wir euch zudem die beiden Stop-Motion-Kunstwerke Isle of Dogs – Ataris Reise und Loving Vincent, die schon auf mehreren Filmfesten zu Gast waren. Gleiches gilt für Don’t worry, weglaufen geht nicht über den querschnittsgelähmten Comiczeichner John Callahan. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Filmpreisen, die verliehen werden. Das vollständige Programm und weitere Infos findet ihr auf www.filmfest-emden.de.
Unsere Rezensionen vom Filmfest 2018
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