Der Glamour-Faktor mag geringer sein als bei den Kollegen in Venedig oder Cannes, große Hollywood-Premieren sind hier nicht zu erwarten. Dafür ist das Locarno Festival jedoch eine der führenden Adressen für Arthouse-Kino aus aller Welt. Seit 1946 werfen die Schweizer einen Blick auf aufregende, neue Talente abseits des Massenkinos, von denen man vielleicht noch nie gehört hat, die man aber ebenso wenig wieder vergessen wird. Ganz auf hochkarätige Namen musste man bei der 71. Ausgabe, die vom 1. bis 11. August 2018 stattfand, jedoch nicht verzichten. Unter anderem wurden das verstörend komische BlacKkKlansman über einen schwarzen Undercover-Cop beim Ku Klux Klan und das Glaubensdrama First Reformed gezeigt, die beide schon auf anderen Festivals liefen.
Bislang Geheimtipps sind hingegen die diversen Preisträger. Das mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnete A Land Imagined erzählt die Geschichte eines chinesischen Bauarbeiters, der in Singapur verschwindet. Die Darstellerpreise gingen an das südkoreanische Drama Gangbyun Hotel über einen Dichter und seine beiden entfremdeten Söhne und Alice T., der von einer kaum zu bändigenden Jugendlichen handelt. Für die beste Regie wurde Too Late to Die Young gewürdigt, in der eine kleine chilenische Gemeinschaft einen Neuanfang wagt. Über den Spezialpreis der Jury durfte sich das Team hinter M freuen, welches das Leben ultraorthodoxer Juden beleuchtet. Weitere Infos und das vollständige Programm findet ihr auf www.locarnofestival.ch.
Unsere Rezensionen von Locarno 2018
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