Goddesses of Food

The Goddesses of Food

Goddesses of Food
„The Goddesses of Food“ Deutschland-Release: nicht angekündigt

In diesem bewegenden und topaktuellen Dokumentarfilm untersucht die Filmemacherin Vérane Frédiani die weibliche Rolle in den besten Küchen Frankreichs und der Welt. In Interviews mit renommierten Sterneköchinnen wie Dominique Crenn and Barbara Lync, aufstrebenden Jungstars und Frauen, die in Restaurants und auf den Straßen rund um den Globus unwiderstehliche Gerichte zubereiten, spricht Frédiani das Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau in der Küche an. Köche wie Journalisten suchen eine Antwort auf die Frage, was Frauen in der Welt der modernen Haute Cuisine zurückhält und was verändert werden muss, um den Blick auf die weibliche Rolle in der Gastronomie zu revolutionieren.

Filme, Frauen, Food
Im Jahr 2003 gründete die französische Journalistin Frédiani ihre eigene, unabhängige Filmproduktion La fabrique des films. Seither produzierte sie über ein Dutzend Filme, u.a. die Food-Doku STEAK (R)EVOLUTION, bevor sie sich 2016 mit The Goddesses of Food einem weiteren kulinarischen Thema widmete. Inzwischen scheint sie in der Kombination aus Film und Essen ihre Leidenschaft gefunden zu haben, denn ihr nächstes Projekt, ihr erster fiktiver Film, wird sich um kulinarische Genüsse und die Kochkunst Frankreichs in den 70ern drehen.

In The Goddesses of Food begibt sich Frédiani auf eine aufregende und lehrreiche Reise in die edelsten Restaurants der Welt, über renommierte Kochschulen, bis hin zu simplistischen Streetfood-Ständen. In einer Welt, die vornehmlich von (spätestens seit Anthony Bourdain tätowierten, bärtigen und mit Rockstar-Attitüde ausgestatteten) Männern bewohnt wird, trifft sie auf Frauen, die mit brennender Passion, eisernem Willen und belebender Innovation um ihre Position kämpfen. Dabei stellt sich die Frage: Weshalb muss überhaupt „gekämpft“ werden?

Wo sind die Frauen?
Das liegt unter anderem an der fehlenden Aufmerksamkeit und Anerkennung in den Medien und dem dadurch erzeugten Teufelskreis. Im November 2003 veröffentlichte das Time Magazine eine Geschichte über die „Gods of Food“, in der weibliche Köche beinahe gänzlich ausgeschlossen wurden. Nur wenigen Köchinnen wurde ein winziger Platz in Form von namentlicher Erwähnung eingeräumt, selbstverständlich gut versteckt in der ausführlichen Berichterstattung über ihre männlichen Kollegen. Dieser Artikel steht symbolisch für das gravierende Ungleichgewicht, das nicht nur in der Denkweise unserer Gesellschaft, sondern in den faktischen Zahlen existiert, wenn es um die Karrierechancen von Frauen in der Gastronomie geht.

Dem Dokumentarfilm gelingt es dabei, nicht nur durch gründliche Recherche historische Daten über herausragende Frauen in professionellen Küchen zu sammeln, sondern erstmals einen umfassenden Blick auf das breite Spektrum der in der Gastronomie tätigen Frauen, wie Chefs, Sous Chefs, Sommeliers, Aktivisten, zu werfen und deren Stimmen einzufangen.

Revolution in der Küche?
Der Beitrag vom DOK.fest München 2018 gibt letztendlich keine eindeutige Antwort auf das „Wie?“. Vielleicht ist dieses Vorhaben ohnehin unmöglich. Der Film schafft es aber durch die Akkumulation von individuellen Gesichtern, Geschichten und gemeinsamer Hoffnung, ein Gefühl für den jetzigen Zustand und einen gleichklingenden Wunsch nach Veränderung zum Ausdruck zu bringen. Vor allem aber sticht der Film durch die weibliche Perspektive und die starke Betonung der Liebe zum Essen aus der Masse hervor. Frauen können und wollen die Welt durch Kulinarik und Kochkunst verändern und spielen eine entscheidende Rolle sowohl im Umbruch, als auch in ihrer Vision von Genuss.

Frauen aus aller Welt teilen dieselben Sorgen, aber auch dieselbe Motivation. Diese betreffen Kulinarik als ein Mittel der Kommunikation mit anderen, als eine Art, Menschen über ihre eigene Kultur zu lehren, ein Weg, ihre Rolle in der Gesellschaft zu erweitern und gleichzeitig die regionale Wirtschaft zu stärken. Diese Frauen verfügen über großes Talent und Kreativität, doch nutzen diese meist mit einem anderen Ziel als männliche Köche. Insofern stellt sich Goddesses of Food als viel mehr heraus, als eine gewöhnliche Doku über die Kunst des Kochens. Sie passt in ihrer feministischen Sehnsucht nach Gleichberechtigung perfekt in die heutige Zeit und drückt außerdem eine nachhaltige und richtungsweisende Weltanschauung aus.



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Der innovative Dokumentarfilm "The Goddesses of Food" wagt sich an nahezu unberührtes Terrain und wirft dabei einige, provokante Fragen in den Raum, oder viel mehr: in die Küche. Diese wird nach wie vor vorrangig von Männern besetzt und bestimmt. Der Film inspiriert durch zahlreiche Interviews mit unterschiedlichen Vorreiterinnen der kulinarischen Revolution zu Veränderung innerhalb wie außerhalb der Küchen dieser Welt.