Es gibt da so zwei Fragen, die sich bestimmt schon jeder Hundebesitzer einmal gestellt hat:
- Was macht mein vierbeiniger Freund, wenn ich mal nicht da bin?
- Wovon träumen Hunde eigentlich nachts?
Thursday Night gibt auf beides eine Antwort. Und gibt gleichzeitig auf keines eine Antwort. Genauer ist es so, dass man im Anschluss an den Kurzfilm sogar sehr viel mehr Fragen hat als zuvor.
„Erzählt“ wird in dem knapp acht Minuten langen Filmchen, wie ein Hund nachts durch das Haus streift. Die Besitzer schlafen tief und fest, lassen sich auch durch Ziehen der Bettdecke aus der schlafenden Ruhe bringen. Der namenlose tierische Held hingegen ist äußerst beunruhigt, denn da gehen seltsame Dinge vor sich. Ein anderer Hund zum Beispiel, der dauern irgendwo auftaucht. In meinem Revier auch noch!
Kein Wort, dafür viel Stimmung und viele Fragen
Viel Inhalt hat Thursday Night, das unter anderem auf den 2018er Ausgaben vom Sundance Film Festival und dem Fantasy Filmfest zu sehen war, nicht gerade. Dialoge gibt es ohnehin nicht. Dafür viel wabernde Musik, die zu der traumhaften, wenig greifbaren Atmosphäre passt. Als Stimmungsstück ist das ganz gut geworden, Gonçalo Almeida, der für Regie, Drehbuch und Musik zuständig war, versteht es, hier für ein kleines Mysterium zu sorgen.
Spannung ist hingegen nicht gerade die Stärke des Films. Thursday Night funktioniert mehr als experimentelle Fingerübung, weniger als tatsächlich narratives Werk. Trotz der überschaubaren Länge zieht sich der nächtliche Ausflug des neugierig-verschreckten Fiffis, zumal Almeida auch gar kein Interesse hat, den Rätseln eine Form von Auflösung zu geben. Die Neugierde also unbefriedigt lässt. Das ist insgesamt ganz nett, zumal der Hund sich auf erstaunlich plausible Weise verhält, so als wäre das alles real. Mehr aber auch nicht wirklich.
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