An Mut mangelt es Aquaman sicher nicht: Wann auch immer ein Held gebraucht wird, da ist er zur Stelle. Selbst dann, wenn er eigentlich gar nichts tun kann. Nach einem etwas unglücklichen Rettungsversuch nutzt dann auch sein Halbbruder Ocean Master die Gunst der Stunde, um die Herrschaft über Atlantis an sich zu reißen und die komplette Bevölkerung gegen Aquaman aufzubringen. Der hat zwar die volle Unterstützung seiner Freunde von der Justice League. Doch die wird er auch brauchen. Denn da wartet noch eine ganz andere, äußerst finstere Bedrohung auf sie.
Jeder fängt mal klein an
Ein paar Wochen dauert es noch, dann darf Jason Momoa nach seiner Einführung in Justice League auch sein großes Soloabenteuer als der Titelheld in Aquaman bestreiten. Wie so oft war die eigene Animationssparte rund um die Helden der DC Comics aber schneller. So war er schon 2015 die Hauptfigur in dem Abenteuer Justice League: Throne of Atlantis. Nun folgt mit Aquaman – Dia Rache von Atlantis der nächste Streich – nur eben in Form der allseits beliebten Lego-Figuren.
Was das bedeutet, das weiß jeder, der auch nur eines der vielen DC und Lego-Crossover gesehen hat: Humor, Humor, Humor. Nicht dass der Film mit Actionszenen sparsam umgehen würde. Mit einer solchen fängt es an, auch später werden sich Aquaman und seine Freunde immer wieder mit bösen Schurken messen müssen. Wenn sich deren Reihen aber unter anderem aus Katzen und Delfinen zusammensetzen, dann dürften auch die letzten bemerken, dass das hier alles nicht so ernst gemeint ist.
Aus Liebe zum Blödsinn
Was in Die Rache von Atlantis ein wenig fehlt, ist der sonst so gern verwendete Metahumor. Dann und wann findet sich zwar mal ein Beispiel. Wer aber beispielsweise The Lego Batman Movie dagegenhält, der wird schnell feststellen, dass die Gags einfacher gehalten sind, angepasst an eine jüngere Zielgruppe. Sprachwitze mussten einem hektischen Chaos weichen, das allein schon dadurch unterhalten soll, dass ständig etwas durch die Luft fliegt. Und zur Not wird der Running Gag wieder ausgepackt, dass Green Lantern abwertende Bemerkungen gegenüber Batman macht und ungewollt seine von Gadgets unterstützte Männlichkeit ins Lächerliche zieht.
Anspruchsvoll ist das nicht, allenfalls für die, die sich wirklich alle der hier wild durch die Gegend rennenden Figuren merken wollte. Der Unterhaltungsfaktor stimmt aber. Die ausgelassene Stimmung, das hohe Tempo und die Lust am Blödsinn tragen dazu bei, dass die Zeit hier sehr schnell verfliegt – wobei die Laufzeit mit nur 74 Minuten daran natürlich ebenfalls ihren Anteil hat. Und auch visuell ist Die Rache von Atlantis mehr als ordentlich. Mit den Kollegen aus dem Kino kann es diese Direct-to-Video-Produktion natürlich kaum aufnehmen. Aber die Schauplätze sind abwechslungsreich, die Effekte können sich sehen lassen. Wer für den Nachwuchs ein harmloses Comic-Gekloppe braucht, bei dem man sich zur Not dazusetzen kann, der macht hier nichts verkehrt.
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