Predator Upgrade
© 20th Century Fox

Predator – Upgrade

Predator Upgrade
„Predator – Upgrade“ // Deutschland-Start: 13. September 2018 (Kino)

Es ist eine ziemliche Überraschung, die der Scharfschütze Quinn McKenna (Boyd Holbrook) und sein Team da erleben, als sie in Mexiko unterwegs sind. Jedoch keine besonders schöne Überraschung: Ein schwer bewaffnetes Alien steht plötzlich vor ihnen, zerfleischt alles, was sich ihm in den Weg stellt. Immerhin gelingt es Quinn, den Invasoren zu betäuben und Teile von dessen Ausrüstung nach Hause zu schicken. Zur Sicherheit. Womit er jedoch nicht rechnete, war dass sein Sohn Rory (Jacob Tremblay) die Waffen in die Hände bekommt. Denn nun machen andere Aliens auf ihn Jagd, und nur Quinn, eine Gruppe psychisch angeknackster Exsoldaten und die Biologin Casey Bracket (Olivia Munn) können das Monster noch aufhalten.

Eigentlich sollte man sich ja heute gar nicht mehr wundern, wenn Hollywood mal wieder einen alten Film auskramt, um ihn als neu zu verkaufen. So vergeht ja kaum eine Woche, in der nicht ein Sequel, Prequel, Midquel, Remake oder Reboot erscheint, das mit einem bekannten Namen Kasse machen will. Und doch dürfte so manch einer etwas irritiert gewesen sein bei der Ankündigung: Predator wird fortgesetzt. Ernsthaft? Jetzt noch? In einer Zeit, in der nicht einmal mehr große Sci-Fi-Reihen wie Alien oder Star Trek an den Kassen überzeugen, soll es ausgerechnet eine richten, die ohnehin immer nur größeres Direct-to-Video-Kino war?

Buddy Comedy im Alienkampf?
Skepsis war zudem angesagt, als bekannt wurde, dass Shane Black für den Neustart verantwortlich sein würde. Der ist einerseits ein No-Brainer, schließlich schrieb er schon 1987 an dem Drehbuch des ersten Teils mit, wenn auch ohne öffentliche Credits, und spielte sogar eine Nebenrolle. Andererseits ist der US-Amerikaner in erster Linie für Buddy Comedies bekannt. Sein erstes Drehbuch verfasste er seinerzeit für Lethal Weapon, zuletzt inszenierte und verfasste er The Nice Guys, das an eben diese Hochphase humorvoller Actionstreifen aus den 80ern erinnert. Und so jemand soll sich der No-Nonsense-Jäger aus dem fernen All annehmen? Funktioniert das?

Ja und nein. Wer sich erhofft hat, die Invasion der tödlichen Aliens könnte auch nur irgendwie spannend sein, der darf diese Hoffnung gleich begraben. Die Actionszenen sehen immer so aus, dass die irdischen Helden in Massen auf den riesigen Eindringling feuern, der aber zu stark gepanzert ist, als dass ihn das irgendwie beeindrucken könnte. Das ist verständlich, wer nur einen Antagonisten hat, der darf hier ja nichts riskieren. Nur ist das eben nicht sehr aufregend, wenn Ablauf und Ergebnis im Vorfeld immer schon feststehen. Es ist noch nicht einmal so, dass die Actionszenen inszenatorisch etwas Besonderes liefern würden, weder Kameraarbeit noch Settings helfen dabei, die dunkle Masse irgendwie interessanter zu machen.

Humor ist, wenn man trotzdem stirbt
Dafür ist Predator – Upgrade, das auf dem Toronto International Filmfestival 2018 Premiere feierte, überraschend spaßig. Man mag zu dem neuen Trend, überall irgendwelche markigen Oneliner einzubauen, stehen, wie man will. Sie sind hier tatsächlich unterhaltsam. Vor allem zwei Punkte sind es, die dem Film im Vergleich zur Konkurrenz Vorteile verschaffen. Zum einen ist der Humor teilweise überraschend böse. Zum anderen war es eine gute Idee, dem Helden eine Gruppe ausrangierter Soldaten an die Seite zu stellen, die zwar alle über Kampferfahrung verfügen, dabei aber so einen an der Waffel haben, dass sie eher Witzfiguren als herkömmliche Machorecken sind.

Nicht dass es hier nicht ordentlich zur Sache ginge. Da wird geschossen und gemetzelt, als ob es kein morgen gäbe – was für viele auch stimmt. Gedärme dürfen durch die Luft fliegen, Körperteile werden abgetrennt, das ist schon ein ziemliches Splatterfest, was da teilweise veranstaltet wird. Und zumindest einige dieser Todesszenen sind kreativer in Szene gesetzt. Sehr viel kreativer als die Geschichte, die höchstens dann mal auffällt, wenn sie wieder besonders idiotisch ist. Aber das gehört eben dazu, macht den Spaß aus: Wenn sich in Predator – Upgrade eine wild zusammengewürfelte Horde von Nicht-Möchtegernhelden durch die Gegend ballert, ist das bewusst blödes und augenzwinkerndes Actionkino, das auch durch bissige Kommentare und Anspielungen gefällt. Manche offensichtlicher, andere weniger. Wenn beispielsweise Jake Busey in einer Nebenrolle den Wissenschaftler Sean Keyes spielt, dessen Vater seinerzeit von Jakes realem Vater Gary Busey verkörpert wurde, dann ist das eben doch mehr als zynische Wiederverwertung alter Hollywoodreste.



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Hilfe, die Alienjäger sind wieder da! Nein, spannend ist „Predator – Upgrade“ nicht, dafür sind die Actionszenen zu langweilig und abwechslungsarm. Unterhaltsam ist die Fortsetzung der Sci-Fi-Reihe aber schon, was in erster Linie mit dem Humor zusammenhängt, der typische Buddy-Elemente enthält, zwischendurch aber auch erstaunlich böse und bissig wird.
6
von 10