Hierzulande bekommt man ja eher weniger mit vom Toronto International Film Festival (TIFF). Der Grund: Es ist weniger glamourös als die Kollegen in Cannes und Venedig, kann nicht mit den ganz großen Weltpremieren protzen. Dafür ist es aber als Publikumsfestival ein Ereignis der Sonderklasse: Mit rund 500.000 jährlichen Zuschauern ist es eines der größten Filmfeste der Welt. Im Programm finden sich dabei durchaus große Namen, da viele Werke hier ihre Nordamerika-Premiere feiern, als eine Art Best-of-Festival.
Das stellt auch die 43. Ausgabe ab dem 6. September 2018 wieder eindrucksvoll unter Beweis, die geradezu verschwenderisch Spitzentitel an Spitzentitel reiht. Da sind bedeutende Oscar-Kandidaten dabei wie das Raumfahrt-Biopic Aufbruch zum Mond, das Terrordrama 22. Juli, der Country-Titel A Star Is Born oder das Schwarzweiß-Meisterwerk Roma. Unbedingt empfehlenswert ist auch Asche ist reines Weiß, das anhand eines kriminellen Paares ein China im Wandel zeigt, die südkoreanische Genremischung Burning und das kurios-verstörende Border aus Schweden. Richtig bitter wird es dann in Dogman, in dem ein italienischer Hundefriseur das Böse in sich entdeckt, und Donbass, das sich kritisch bis satirisch mit dem Ukrainekrieg auseinandersetzt. Animationsfans dürfen sich auf mehrere Titel freuen, darunter die lustige Tiertherapie Animal Behaviour, die Stop-Motion-Kurzfilme The Subject und This Magnificent Cake! sowie das surreal angehauchte Kinderabenteuer Tito and the Birds.
Und das ist nur ein kleiner Ausblick, 342 Filme stehen dieses Jahr zur Auswahl, von kurz bis lang, von Spielfilm bis zu Dokumentationen. Besondere Aufmerksamkeit wird 2018 dabei den Werken von Filmemacherinnen geschenkt: Immerhin rund ein Drittel der gezeigten Werke verdanken wir (Co-)Regisseurinnen. Auch da sind einige bekannte Namen dabei, etwa Claire Denis oder Margarethe von Trotta. Vor allem aber lädt TIFF traditionell dazu ein, auch einmal neue vielversprechende Künstler(innen) kennenzulernen und sich mit anderen auszutauschen. Das vollständige Programm und weitere weitere Infos findet ihr auf www.tiff.net.
Unsere Rezensionen von TIFF 2018
(Anzeige)