Crazy Rich Asians

„Crazy Rich“ – Ein Titel, der für Diskussion sorgt

Die selbstironische Liebeskomödie „Crazy Rich“ (Originaltitel: „Crazy Rich Asians“) des Regisseurs Jon Chu, ist in den USA zum großen Hit geworden und führt die Kinocharts an. Nun ist das moderne Cinderella Märchen, das auf dem 2013 veröffentlichten internationalen Bestsellerromans von Kevin Kwan Crazy Rich Asians beruht und von den Warner Bros Pictures vertrieben wird, auch in den deutschen Kinos angelaufen. Einige Streaming Dienste wie z.B. CHILI bieten Komödie-Filme wie diesen auch gegen Vorbestellung an. Es ist der erste Film seit 25 Jahren, der mit einer ausschließlich aus Asien stammenden Besetzung und Crew gedreht wurde.

Inhalt

Die New Yorker Wirtschaftsprofessorin Rachel Chu (Constance Wu) nimmt die Einladung ihres langjährigen Freundes Nick Young (Henry Golding), ebenfalls Professor an der New Yorker Universität, an, ihn zur Hochzeit seines besten Freundes Colin (Chris Pang) nach Singapur zu begleiten. Gleichzeitig soll Rachel, die Nick heiraten möchte, seine Familie kennenlernen. Rachel hat zwar asiatische Wurzeln, war aber selbst noch nie in Asien und ist schon sehr gespannt auf das Land ihrer Vorfahren. Nick verschweigt Rachel allerdings eine Kleinigkeit, nämlich, dass er aus einer der wohlhabendsten Familiendynastien stammt und eine ziemlich herrscherische Mutter hat. Bereits im Flugzeug bemerkt Rachel dass Nick nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat, denn sie fliegen nicht in der erwarteten Economy Class sondern in einem privaten Luxusabteil.

Die ahnungslose Rachel trifft vollkommen unvorbereitet auf die Welt der ausgelassenen Parties der Reichen, aber auch der unverrückbaren Traditionen. Nick’s Mutter ist mit der bürgerlichen Rachel nicht einverstanden und macht ihr das Leben zur Hölle. Sie erwartet, dass Nick standesgemäß heiratet. Rachel lässt sich jedoch nicht einschüchtern und setzt sich klug und charmant gegen Schwiegermutter und Konkurrentinen durch.

Der Filmtitel – warum er in Deutschland verändert wurde:

Obwohl selbst bei den Finanziers des Films keine Furcht vor dem Risiko, einen Studiofilm mit einem nur asiatisch-stämmigen Cast zu zeigen, bestand und der Streife in Nordamerika ein voller Erfolg wurde, hatte man hier in Deutschland dennoch Bedenken und kürzte den Originaltitel: „Crazy Rich Asians“ einfach auf „Crazy Rich“. Anscheinend war Warner Bros Germany der Ansicht, dass es für den Film in Deutschland besser sei, ihn von der Kernaussage zu befreien und dem Meisterwerk bloß einen Titel zu verleihen, der auf eine romantische Komödie hinweist. Es ist schade, dass man Deutschland nicht zutraut, einen guten kulturell behafteten Film, als solchen zu begreifen und zu schätzen. Durch die Kürzung des Titels entledigt man den Film seiner Thematik. Nimmt man tatsächlich an, dass die Deutschen nur für romantische Komödien ohne Hintergrund zugänglich sind oder traut man ihnen gar rassistisches Denken zu?



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