Elternschule
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Elternschule

Elternschule
„Elternschule“ // Deutschland-Start: 11. Oktober 2018 (Kino)

Man lernt doch nie aus, sagt ein altes Sprichwort. Wie wahr dieses ist, das dürften die meisten bestätigen können, die Kinder haben. Denn man kann sich noch so sehr darauf vorbereiten, so viele Bücher und Ratgeber lesen, wie man will. Am Ende sieht das doch alles anders aus. Patentrezepte gibt es nicht. Dafür aber jede Menge Eltern, die zu verunsichert sind in der neuen Rolle, gar nicht mehr wissen, was sie tun sollen, tun dürfen, um den Nachwuchs auf die Welt da draußen vorzubereiten.

Elternschule zeigt einige Fälle, in denen genau das nicht geklappt hat. Mal sitzt ein Kind nur apathisch in der Ecke herum, mal schreit eins ununterbrochen wie am Spieß. Und dann wäre da noch das leidige Thema Essen. Nur Pommes und Chicken Nuggets will das eine, ein anderes isst nur die Enden von Hot Dogs. Ganz klar, es gibt nichts, das es nicht gibt, Kinder können einem auf die unterschiedlichsten und bizarrsten Weisen das Leben zur Hölle machen.

Grenzenlos schwierig
Dabei geht es oft nicht darum, die Eltern zu bestrafen. Und es ist auch nicht völlig willkürlich, was die Racker da so treiben. Vielmehr sind viele der Fälle, mit denen die Therapeuten der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen zu tun haben, auf verlorene Machtspiele zurückzuführen. Kinder versuchen ihre Grenzen auszutesten und entwickeln aufgrund der Unerfahrenheit und Unkenntnis der Eltern Verhaltensauffälligkeiten.

Letztere sind anstrengend, sehr sogar. Selbst wer von der Ferne des Kinosessels aus zuschaut, sollte stärker entwickelte Nerven haben, um das muntere Treiben in Elternschule verkraften zu können. Der Dokumentarfilm, der auf dem DOK.fest München 2018 Premiere feierte, nutzt diese Härtefälle jedoch nicht zur Abschreckung oder Unterhaltung. Vielmehr dürfen die Zuschauer hier zusammen mit den betroffenen Eltern lernen, was hinter den Verhaltensauffälligkeiten steckt und was genau sie tun können.

Die Logik hinter dem Chaos
Das ist teilweise verblüffend, zumindest aber informativ: Die verschiedenen Therapeuten, die hier zu Wort kommen, geben recht schlüssige Erklärungen für das, was bislang ein großes – und anstrengendes – Mysterium war. Am interessantesten ist der Film natürlich für ein Publikum, das selbst Kinder zu Hause hat. Die müssen nicht einmal so fordernd sein wie die, die hier landen. Selbst in abgeschwächter Form lassen sich allgemeine Mechanismen und Taktiken erkennen, welche der Nachwuchs anwendet, um seinen Platz zu finden.

Aber auch wer keinen praktischen Nutzen aus der Dokumentation zieht, sondern sich einfach für das menschliche Miteinander interessiert, sollte einiges in Elternschule entdecken. Der Film wechselt dafür Gesprächssituationen mit aktiven Momenten ab, in denen die Therapeuten demonstrieren, was getan werden kann. Einer der Höhepunkte dabei ist, wie besagte phlegmatische Kinder quasi überlistet werden und die Freude an der Aktivität entdecken. Der Weg dorthin ist einfach, man muss ihn nur lernen – egal wie alt man ist.



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Was tun, wenn die lieben Kleinen so gar nicht lieb sind, sich auffällig verhalten und gar nicht hören wollen? „Elternschule“ begleitet einige Eltern mit richtigen Härtefällen, die in einer Kinder- und Jugendklinik lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Das ist informativ und inspirierend, selbst für Zuschauer, die selbst keine Kinder haben.