Le Grand Bal
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Le Grand Bal – Das große Tanzfest

Le Grand Bal
„Le Grand Bal – Das große Tanzfest“ // Deutschland-Start: 29. November 2018 (Kino) // 24. Mai 2019 (DVD)

Manchmal kann es richtig Spaß machen, anderen beim Tanzen zuzusehen. Auch weil es so viele verschiedene Varianten des Tanzens gibt: von reglementiert bis zu wild, mal sind die einzelnen Schritte ganz einfach, dann wieder akrobatische Höchstleistung. Wirklich ekstatisch werden die vorgeführten Tänze in Le Grand Bal nicht, dafür sind sie dann doch zu bewusst altmodisch – man schwingt das Tanzbein zu den oft seit Jahrhunderten bewährten Schrittfolgen. Abwechslungsreich ist das Gebotene aber allemal. Und ein klein wenig kurios.

Lasst uns alle tanzen!
Zumindest dürften nur die wenigsten Zuschauer des Films an vergleichbaren Veranstaltungen teilgenommen haben. Wer sich zum Tanzen trifft, tut dies meist in einem zeitlich wie örtlich begrenzten Rahmen. Ein Abend im Club zum Beispiel. Le Grand Bal erzählt jedoch von einem Großereignis, welches jedes Jahr in einer kleinen französischen Stadt namens Gennetines stattfindet. Mehr als 2000 Menschen kommen hier zusammen, um sieben Tage und acht Nächte lang zu tanzen.

Einige davon hat Laetitia Carton in ihrem Dokumentarfilm begleitet, schaut ihnen beim Tanzen zu, lässt sie von Erfahrungen sprechen, die sie im Laufe der Jahre gesammelt haben. Tatsächliche Hauptfiguren hat Le Grand Bal deshalb nicht. Vielmehr lässt sich die französische Regisseurin ein bisschen treiben, taucht mal hier, mal dort auf. Auch inhaltlich gibt es keine klare Linie. Mal ist das Thema, wie mit Anfängern umgegangen wird. Eine ältere Dame berichtet von Vorbehalten, mit jungen Männern zu tanzen – die wollten doch bestimmt lieber jemanden in ihrem Alter. Und auch unpassende Körperkontakte werden angesprochen, Übergriffe sind trotz des Gemeinschaftsgefühls keine Seltenheit.

Dabei und doch Außenstehender
Le Grand Bal, das bei den Filmfestspielen von Cannes 2018 gezeigt wurde, ist damit mehr als „nur“ eine Doku über das Tanzen. Dafür ist sie an der Stelle auch zu oberflächlich, stellt die Tänze nicht vor, sagt nichts über deren Geschichte, Merkmal oder Schritte. Vielmehr vermittelt der Film ein Gefühl, irgendwo zwischen Bewunderung und Verwunderung, zwischen herzlicher Begeisterung und ein bisschen Verkniffenheit – mit Unbegabten tanzen zu müssen, ist dann doch eine Zumutung.

Man muss selbst kein Tanzliebhaber sein, um sich den Film anschauen zu können. Es ist noch nicht einmal so, dass Le Grand Bal so wahnsinnig viel Lust darauf machen würde, selbst nach Frankreich zu fahren. Die Aussage einer der Stammtänzer, dass man Jahre braucht, um selbst wirklich mitmachen zu können, die ist dann doch eher abschreckend. Zumindest macht der Film aber neugierig auf dieses etwas andere Ereignis, das so viele Menschen anzieht und gleichzeitig eine Art geschlossener Gesellschaft ist.



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„Le Grand Bal“ nimmt uns mit zu einem französischen Ort, an dem jedes Jahr mehr als 2000 Menschen eine Woche lang durchtanzen. Das ist kurios, macht auch neugierig, jedoch nur wenig Lust, selbst daran teilzunehmen. Spannend ist dafür die Vielzahl an Themen, die bei dem Streifzug durch das Fest immer wieder auftauchen.