Letztendlich sind wir dem Universum egal
© Splendid Film

Letztendlich sind wir dem Universum egal

Letztendlich sind wir dem Universum egal DVD
„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ // Deutschland-Start: 31. Mai 2018 (Kino) // 1. Oktober 2018 (DVD/Blu-ray)

Rhiannon (Angourie Rice) ist ein ganz normaler Teenager. Hübsch, ganz gut in der High School, kein Mobbingopfer, aber auch nicht der Star der Schule. Verliebt ist sie auch, aber eher unglücklich, denn ihr Freund Justin (Justice Smith) interessiert sich mehr für McDonald’s und Training als dafür, seiner Freundin mal etwas Nettes zu sagen. Doch eines Tages ist Justin wie verändert: Spontan, liebevoll, unternehmungslustig. Die beiden schwänzen die Schule und verbringen einen Tag in Baltimore am Strand. Doch am nächsten Tag ist die gute Stimmung wie verflogen: Justin kann sich nicht an den Tag erinnern und ist sauer, dass er nun den ganzen Schulstoff nachholen muss. Der Grund: Die wandernde Seele „A“ war in ihm zu Besuch. Jeden Morgen wacht „A“ in einer anderen Person auf und übernimmt für einen Tag dessen Körper und Leben. Rhiannon und „A“ kommen sich immer näher, doch wie kann man eine Beziehung führen, wenn man jeden Tag an einem anderen Ort aufwacht?

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von David Levithan, das erstmals 2012 erschienen ist. Erst fünf Jahre später hat MGM sich die Filmrechte geschnappt und daraufhin mit der Produktion begonnen. Michael Sucsy, der bereits 2012 mit Für immer Liebe in das Romantik-Genre eingestiegen ist, wurde als Regisseur verpflichtet. Seine noch recht große Unerfahrenheit als Regisseur für Kino-Filme zeigt sich allerdings nicht nur in Für immer Liebe, sondern auch wieder in Letztendlich sind wir dem Universum egal.

Interessante Idee, wenig Spannung
Die durchaus faszinierende Buchidee der wandernden Seele, die sich verliebt, wird mit eher unaufregendem Storytelling umgesetzt. Es fehlen herausragende Höhepunkte und man bekommt kein Gefühl für die Struktur des Films, weshalb auch das Ende relativ überraschend eintritt. Obwohl der Film ständig mit der Frage spielt, wie eine Beziehung zwischen Rhiannon und A jemals funktionieren könnte, fehlt es dem Film auch an emotionaler Tiefe. Wo bei anderen Filmen wie Das Schicksal ist ein mieser Verräter oder auch einer Vielzahl von Nicholas-Sparks-Verfilmungen kein Auge trocken bleibt, ist der Spannungsbogen hier relativ flach und der Film endet abrupt, sodass keine Zeit für Reflektion des letzten Höhepunkts bleibt.

Die jungen Darsteller allerdings bringen eine gewisse Lockerheit in die stellenweise doch ernste Story und man möchte die Teenies einfach nur knuddeln. Gerade Hauptdarstellerin Angourie Rice hat mit Die Verführten, These Final Hours und einigen weiteren Filmen schon eine hübsche Filmografie vorzuweisen und wird in Zukunft sicher noch öfter auf der Leinwand zu sehen sein. Die Story an sich ist ebenfalls interessant und über den ganzen Film hinweg stellt sich natürlich die Frage, was aus „A“ und Rhiannon am Ende wohl werden wird. Da „A“ jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht, ist Abwechslung garantiert, denn an Darstellern mangelt es dem Film deshalb nicht. Wer auf Nicholas Sparks und Co. steht, dem wird mit Sicherheit auch Letztendlich sind wir dem Universum egal gefallen. Für einen Abend mit Tee und Popcorn in eine Decke gekuschelt ist der Film deshalb genau das richtige.



(Anzeige)

Wie soll man eine Beziehung führen, wenn man jeden Tag in einem anderen Körper aufwacht? Damit beschäftigt sich die Sommerromanze „Letztendlich sind wir dem Universum egal“. Auch wenn das Storytelling und die Emotionen eher flach ausfallen, kann man sich mit dem Film noch einen tristen Herbstabend versüßen.
6
von 10