A Sweet Story

A Sweet Story

Liebe geht durch Magen, besagt ein altes Sprichwort. Das nimmt sich auch der einsame Fischhändler in A Sweet Story zu Herzen, der tagein tagaus durch die Stadt streift und den Menschen seine Waren anbietet. Genauer wirft er sie durch die Gegend, ein bisschen wie ein Zeitungsjunge. Richtig viel Leidenschaft scheint er dabei nicht zu empfinden, wie man seinem Gesichtsausdruck entnehmen kann. Oder auch dem Drumherum, das komplett in Schwarzweiß gehalten ist. Freundlicher und farbiger wird es erst, als der namenlose Protagonist die schöne Bäckerin entdeckt und ihretwegen seine Profession wechselt. Weg mit dem Fisch, her mit Butter, Zucker und Mehl. Das Ziel: die perfekte Süßspeise kreieren, um so seiner großen Liebe zu imponieren.

Das hätte ein sehr süßer Film werden können über einen Mann, der alles dafür tut, um die Frau seiner Träume zu bekommen. Doch trotz des Titels, Regisseur und Drehbuchautor Moritz Biene hat hier ein bisschen was anderes abgeliefert. Ungewöhnlich ist sein Kurzfilm geworden. Anfangs surreal und düster, wie ein minimal zum Leben erwachtes Comicbuch, gewinnt das dialogfreie A Sweet Story bald eine heitere Note. Auch der Stil ändert sich, die Kamera wirbelt umher, das Tempo ist hoch. Manchmal wird es sogar fast komisch in den absurden Bemühungen des Nachwuchsbäckers – nur um zum Schluss wieder zu den Anfängen zurückzukehren.



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„A Sweet Story“ erzählt die einerseits tatsächlich süße, andererseits traurige Geschichte eines Fischhändlers, der aus Liebe zu einem Bäcker wird. Der Animationskurzfilm arbeitet stark mit atmosphärischen und visuellen Kontrasten, wandelt sich von düster-surreal zu temporeich-farbenfroh.
7
von 10