Kids mit Koepfchen Brainchild Netflix
© Netflix

Kids mit Köpfchen – Staffel 1

Kids mit Koepfchen Brainchild Netflix
„Kids mit Köpfchen – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 2. November 2018 (Netflix)

Auch wenn Netflix ja ganz gerne mal vorgeworfen wird, viel zu viel leichte Berieselung zu produzieren für ein Publikum, das nur nebenher den Fernseher laufen lässt, die Anzahl an Infotainment-Sendungen ist zuletzt beachtlich gewachsen. Mal sind wir bei Follow This mit Reportern von BuzzFeed unterwegs, mal dürfen wir dank Fragen Sie Ihren Arzt mehr über unseren Körper erfahren, wenn wir von sportlicher Betätigung über Schlafprobleme bis zur Frage der richtigen Ernährung alles abklappern, was der medizinische Ratgeber so ausspuckt.

Hirnfutter für die Kleinen
Neuester Kollege in diesem Club ist Kids mit Köpfchen, das – der Titel verrät es bereits – ein jüngeres Publikum ansprechen möchte. Die Themenauswahl ist dabei recht groß, bei den 13 Folgen der ersten Staffel werden alle möglichen Bereiche des täglichen Lebens abgeklappert. Wie gerade auch der Arzt-Kumpan bei Netflix vermischt die Serie bloße Informationen mit Ratgeberelementen, jeder Menge Humor und zuweilen etwas eigenwilligen Experimenten.

Gleich in der ersten Episode dürfen einige Kids vor der Kamera – und unzählige vor dem Bildschirm – anhand eines Versuchs feststellen, wie sehr sich das anonyme Umfeld eines sozialen Netzwerkes auf das eigene Verhalten auswirkt. An anderen Stellen gibt es Hilfestellungen, um Motivation oder Kreativität zu steigern. Aber auch reine Wissenssendungen sind in der Staffel dabei, wenn es beispielsweise um die Bedeutung von Meeren oder die Weiten des Weltalls geht.

Das ist jetzt einfach so
Hin und wieder ist das Gezeigte etwas fragwürdig oder sehr vereinfacht. So wird etwa die Kraft von Hypnose vorausgesetzt, ohne das irgendwie untermauern zu wollen. Auch die Bewertung von künstlerischen Werken wird in Kids mit Köpfchen stark vereinheitlicht, egal ob dies nun glaubwürdig ist oder zu dem passt, was gerade gesagt wird. Das ist dann mehr Suggestion als Überzeugungsarbeit, Hauptsache wir bekommen am Ende klare Wahrheiten und einfache Antworten.

Insgesamt ist die Netflix-Serie aber durchaus empfehlenswert. Nicht nur, dass die Bandbreite groß ist und die vielen Themen kindgerecht aufgearbeitet werden. Es macht auch Spaß zuzusehen, unabhängig vom Lernfaktor. Zudem räumt Kids mit Köpfchen mit dem Stereotyp auf, dass nur Männer es in Wissenschaften zu etwas bringen können. Sahana Srinivasan führt als Host durch die komplette Sendung, regelmäßig unterstützt durch Alie Ward, die hier eine spacige Wissenschaftlerin gibt. Dadurch hat die Sendung zusätzlich zur reinen Wissensvermittlung noch Vorbildcharakter.



(Anzeige)

Warum ist Meeresverschmutzung schlimm? Wie kann ich kreativer werden? Und darf ich etwas vom Boden essen? „Kids mit Köpfchen“ ist prima auf Kinder ausgerichtetes Infotainment, das von einigen sehr vereinfachten Momenten abgesehen jede Menge Wissen vermittelt, dabei Spaß macht und Vorbildcharakter hat.