The Christmas Chronicles Netflix
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The Christmas Chronicles

The Christmas Chronicles Netflix
„The Christmas Chronicles“ // Deutschland-Start: 22. November 2018 (Netflix)

Früher war für Familie Pierce Weihnachten der Höhepunkt des Jahres, dem alle entgegenfieberten. Doch seitdem Vater Doug (Oliver Hudson) bei einem Feuer tragisch ums Leben kam, ist nichts mehr dasselbe. Während die 10-jährige Kate (Darby Camp) noch immer Feuer und Flamme ist, hat ihr älterer Bruder Teddy (Judah Lewis) nichts mehr für die Feierlichkeit übrig. An den Weihnachtsmann glaubt er ohnehin nicht mehr. Doch das wird sich bald ändern. Als ihre Mutter Claire (Kimberly Williams-Paisley) an Heiligabend kurzfristig arbeiten muss, stellen die zwei Geschwister fest, dass es Santa Claus (Kurt Russell) tatsächlich gibt. Mehr noch, sie landen in seinem Schlitten und sind bald als blinde Passagiere auf wichtiger weihnachtlicher Mission.

Nicht nur Kate und Teddy, auch Netflix ist auf weihnachtlicher Mission. Nachdem der Streamingdienst zuletzt mit The Holiday Calendar und Prinzessinnentausch die Romantiker unter den Feiertagsfans vorsorglich versorgte, wendet er sich dieses Mal dem klassischen Familienfilm zu. Und klassisch ist The Christmas Chronicles sicherlich, an vielen Stellen könnte man sich gut vorstellen, einen Film aus den 80ern vor sich zu haben. Gut möglich, dass dies mit Produzent Chris Columbus zusammenhängt, der seinerzeit immerhin die Drehbücher für Gremlins und Die Goonies geschrieben hat, später als Regisseur für Kevin – Allein zu Haus verantwortlich war.

Ein Relikt einer anderen Zeit
Ein vergleichbarer Klassiker wird The Christmas Chronicles eher nicht werden, dafür fehlt es dem Film dann doch an etwas Besonderem – auch wenn die besondere Zeit immer wieder betont wird. Auf seine Weise ist der Film jedoch durchaus zeitlos. Ein Film, der so losgelöst von dem hier und jetzt ist, dass er eigentlich immer funktioniert. Schon der Einsatz der Kamera, ein Überbleibsel des verstorbenen Vaters, mit der Kate ständig herumläuft, ist auf eine wohltuende Weise altmodisch. Hier zählt noch jede Aufnahme, wurde nicht durch die dank Smartphones allgegenwärtigen Videos abgelöst.

Auch sonst ist der Film immer wieder mit dem Verhältnis von Tradition und Moderne beschäftigt. Der Schlitten des Weihnachtsmanns vereint Technik und Magie, Santa Claus selbst regt sich regelmäßig darüber auf, dass das von ihm vermittelte Bild nicht der Wahrheit entspricht. Das wird durchaus komisch eingesetzt, so wie The Christmas Chronicles allgemein über weite Strecken auf Humor setzt. Erfolgreich ist das nicht immer, an vielen Stellen wird das Potenzial zu wenig genutzt – etwa wenn der Weihnachtsmann aufgrund eines unglücklichen Vorfalls in die Welt der Menschen muss.

Ein überzeugendes Trio
Dafür wurde der mit einem echten Schwergewicht besetzt. Wo die anderen Netflix-Filme gut aussehende, jedoch nicht zwangsweise talentierte Nobodys gegen miese Drehbücher ankämpften (oder auch nicht), da darf hier immerhin Kurt Russell den großen Geschenkebringer mimen. Das macht auch tatsächlich Spaß, da seine Interpretation des Weihnachtsmanns nahbarer ist als die vieler Kollegen. Irgendwie menschlicher. Kantiger. Und auch seine beiden sehr jungen Mitstreiter Judah Lewis (Summer of 84) und Darby Camp (Benji) tragen dazu bei, dass The Christmas Chronicles deutlich besser nachzufühlen ist als die Hochglanzpappe der vorangegangenen Netflix-Xmas-Romanzen.

Wirklich gut ist der Film sicher nicht. Er verlässt sich auf zu viele Klischees, ist erwartungsgemäß überzuckert. Überraschend, wenn auch auf eine negative Weise, sind lediglich die Computereffekte, die in dem Umfeld sicher nicht ganz so billig aussehen müssten. Trotz der geringen Erwartungen an die Qualität eines Weihnachtsfilms. Innerhalb dieses sehr speziellen, oft mit Schund zugeschüttetem Bereich schlägt sich The Christmas Chronicles aber doch ganz passabel. Die Interaktion zwischen den Geschwistern ist irgendwie rührend, einige Szenen sind tatsächlich auch für Schmunzeln gut. Und so ein bisschen Familienzusammenführung tut ja auch immer mal wieder gut, selbst wenn das relativ berechnend gestaltet ist.



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Wenn in „The Christmas Chronicles“ zwei Geschwister ein großes Weihnachtsabenteuer erleben, dann wird sicherlich keine neue Geschichte geschrieben. Im Umfeld der Weihnachtsfilme schlägt sich dieser hier aber durchaus passabel, punktet mit einer etwas altmodischen Atmosphäre, vor allem aber mit den drei Hauptdarstellern, die dem Film eine menschliche Note verleihen.
5
von 10