Hach, da werden Kindheitserinnerungen wach! Wen Astrid Lindgren in seiner Kindheit nicht begleitet hat, der hat definitiv etwas verpasst. Und welche Zeit passt besser für nostalgische Gefühle als die Weihnachtszeit? Für alle, die zum ersten oder zum gefühlt fünfzigsten Mal gern wieder die Verfilmungen Astrid Lindgrens sehen wollen, hat Studio 100 eine wunderbare Weihnachtsedition herausgebracht: Weihnachten mit Astrid Lindgren vereint all unsere liebsten Kindheitshelden: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Pelle und natürlich Lotta.
Zuerst nimmt uns Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf mit in die Schule – allerdings nicht, um „Plutimikation“ zu lernen, sondern um Weihnachtsferien zu bekommen. Denn wer nicht zur Schule geht, bekommt auch keine Ferien, das erklären ihr ihre Freunde Tommy und Annika. Doch natürlich dauert es keine zwei Minuten, bis Pippi anfängt, den gesamten Unterricht aufzumischen.
In einer weiteren Weihnachtsfolge weigert sich Pippi, ins Kinderheim zu gehen und verbringt Weihnachten lieber allein, während alle anderen Kinder, wie auch Tommy und Annika mit ihren Familien zusammen feiern. Doch Pippi findet es gar nicht schlimm, allein zu sein und wird am Ende auch noch überraschend beschenkt.
Kampf um den Weihnachtsschmaus
Michel aus Lönneberga, der ständig Streiche ausheckt, baut vor Weihnachten eine Wolfsgrube und bringt lauter Köstlichkeiten für ein Weihnachtsessen ins Armenhaus. Doch die Chefin dort behält alle Leckereien für sich, während die anderen nur verdorbenen Hering essen dürfen. Doch Michel wäre nicht Michel, wenn er den Armen nicht helfen und ein eigenes Festessen für sie veranstalten würde.
Nur noch zwei Tage bis Weihnachten! Deshalb hat der kleine Pelle für seinen Papa mit dessen Füller ein Bild gemalt. Aber eigentlich darf Pelle den Füller nicht benutzen und als sein Papa ihn am nächsten Tag nicht finden kann und sauer ist, beschließt Pelle, auszuziehen: er könnte ja zur See fahren. Oder nach Afrika zu wilden Tieren. Hauptsache weg. Und so zieht Pelle wirklich aus, aber erst mal nur in eine Hütte nebenan. Ob er es lange allein aushält?
Lotta behauptet ja immer, sie könne (fast) alles. Endlich bieten sich ihr gleich mehrere Gelegenheiten, das zu beweisen: Zuerst wirft sie aus Versehen einen Beutel mit Essen und ihrem geliebten Kuscheltier weg, den sie unbedingt zurückhaben muss und dann erfährt sie auch noch, dass es nirgends mehr Weihnachtsbäume zu kaufen gibt. Da muss Lotta eben selbst zur Tat schreiten und das Weihnachtsfest retten.
Ein Leben, wie es früher einmal war
Astrid Lindgren ist ohne Zweifel die Meisterin der Kinderliteratur. Nächstenliebe, Selbstbewusstsein, Kreativität, all diese Werte vermitteln ihre Charaktere, die man einfach gern haben muss. Gerade in dieser Weihnachtsedition wird die Bedeutung von Weihnachten auf viele unterschiedliche Weisen herausgehoben. Zusätzlich haben Astrid Lindgrens Geschichten gerade heute noch größere erzieherische Werte als früher: Wenn zu Hause bei Michel noch die Würste fürs Weihnachtsfest selbst gestopft werden und der Vater noch selbst seine Schuhe besohlt, erleben Kinder ein historisches Zeugnis der Gesellschaft und lernen, wie das Leben vor vielen Jahrzehnten war.
Die Episoden sind absolut kinderfreundlich und liebevoll gestaltet, die Musik außergewöhnlich und die Figuren und ihre Geschichten auch für Erwachsene absolut amüsant. Während Michel, Lotta und Pippi zu Lindgrens bekannteren Figuren gehören, führt der kleine Pelle wohl eher ein Schattendasein und ist noch eher aus der Literatur als aus dem Fernsehen bekannt. Die Verfilmung seiner Geschichte ist nicht so fröhlich und amüsant wie die anderen und fällt dadurch etwas aus dem Rahmen, jedoch dürften sich gerade jüngere Kinder wohl ganz gut in Pelle hineinversetzen können, schließlich wird jedes Kind mal wütend auf seine Eltern.
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