Wie Film-Welten die Realität beeinflussen

Eine der bekanntesten Romanreihen aller Zeiten sind mit Sicherheit die Harry Potter-Bücher von J.K. Rowling. Die Erzählung faszinierte Generationen und prägte in vielen Fällen die Kindheit und Jugend der Leser – nicht ohne Grund machten sie die Schöpferin dieser fantasievoll gestalteten Welt zur Milliardärin.

Und schließlich auch die Umsetzung des Stoffes in Form von Filmen war enorm erfolgreich und beliebt.

So gibt es mittlerweile die verschiedensten Möglichkeiten diese einzigartige Welt auch ein Stück weit in der Realität zu erleben. Die Menschen verkleiden sich wie die Charaktere, man kann die Drehorte besichtigen, es gibt Quidditch-Turniere und so wird diese im Grunde nur in der Fantasie existente Welt ein Stück weit auch zur Wirklichkeit.

Aber nicht nur bei Harry Potter, auch bei vielen anderen Filmen sind die Fans daran interessiert die Hintergründe und Zusammenhänge genauer kennenzulernen.

Und auch im Allgemeinen kommt es nicht selten vor, dass sich Menschen mit den Charakteren aus Filmen oder auch Büchern sehr gut identifizieren können.

Diese Protagonisten sind auch aber nicht nur bei Kindern oftmals auch Vorbilder und geben die Möglichkeit zur Orientierung z.B. in Sachen Moral. Was noch vor einigen Jahrzehnten in erster Linie durch Erzählungen in Büchern passiert ist findet in der heutigen Zeit selbstverständlich auch durch Filme statt.

Es geht um Geschichten für das Gehirn

Denn selbstredend können auch durch Bild und Ton erzählte Geschichten Denkanstöße geben, vorbildhaftes Verhalten abbilden oder Charaktere als abschreckendes Beispiel zeigen. Lassen sich nun diejenigen, die diese Filme angesehen haben, durch die Erzählung oder einzelne Charaktere inspirieren oder bewegen, ändern diese unter Umständen in manchen Situationen ihr Verhalten und so haben die Film-Welten im Endeffekt tatsächlich auch einen Einfluss auf die Realität – obwohl es sich im Grunde zunächst einmal nur um eine in der Fantasie des Autors entstandene Geschichte handelt.

Und für diese Tatsache gibt es auch sehr drastisches historisches Beispiel. So führte das Buch mit dem Titel “Die Leiden des jungen Werther” nach der Veröffentlichung gar zu einer erhöhten Selbstmord-Rate, der Suizid war im Grunde eine Nachahmungstat. Noch heute ist daher der sogenannte “Werther-Effekt” vielen ein Begriff. Aber auch damals sorgte eine in der Fantasie von Johann Wolfgang von Goethe entstandene Erzählung für einen in diesem Fall erheblichen Einfluss auf die reale Welt. Und wenngleich der Einfluss vieler anderer Geschichten, sei es in Büchern oder Filmen, weniger schwerwiegend sein mag – er ist dennoch existent.



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