Dass erfolgreiche Serien für das Kino adaptiert werden, doch das kommt immer mal wieder vor. Das kann sogar richtig ertragreich sein, wie etwa Sex and the City bewies. Auch Türkisch für Anfänger, eine von der gleichnamigen Serie mit Elyas M’Barek inspirierte Leinwandkomödie, war ein Kassenschlager, lockte hierzulande knapp 2,4 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Dass jedoch eine Dokumentarserie einen Kinofilm erhält, das ist dann doch eine ziemliche Seltenheit.
Ein solches Beispiel ist Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten, mit dem Regisseur und Drehbuchautor Martin Tischner das beliebte Fernsehformat Checker Tobi fortsetzt. Wobei es Dokumentation in dem Fall nicht ganz trifft. Im Stil der Vorlage gleicht der Film eher einer mit Unterhaltungselementen aufgepeppte Wissenssendung, in der Tobias Krell durch die Welt reist, um dem jungen Publikum eine ganze Menge näherzubringen. Das im Film formulierte Ziel: das Geheimnis der Erde lüften, wie es ihm eine magische Flaschenpost aufgetragen hat.
Einmal rund um die Welt
Es ist dann auch diese Rahmenhandlung, die vier verschiedene Abschnitte zusammenhält, die nur sehr bedingt etwas miteinander zu tun haben. Müssen sie aber auch nicht. Vielmehr trägt gerade die Abwechslung dazu bei, dass selbst der etwas ungeduldigere Nachwuchs auf den Kinosesseln sitzen bleibt und Tobi um den Globus folgt. Zum Auftakt darf er Vulkane im fernen Vanuatu bewundern, danach geht es zum Tauchen nach Tansania. Der nächste Zwischenstopp führt ins ewige Eis in Grönland, bevor zum Schluss Indien auf dem Reiseplan steht.
Ökologisch ist dieses Inselhopping sicherlich kaum zu vertreten, umso mehr da sich Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten ja durchaus für den Klimaschutz stark macht. Andererseits darf das Publikum auf diese Weise Orte kennenlernen, an die es selbst wohl nie kommen würde – auch wenn die Bilder da richtig Lust drauf machen. Zum Unterhaltungsfaktor trägt zudem der gelegentliche Humor und natürlich das Charisma von Krell bei, durch die der Film eben kein trockenes Abarbeiten von Fakten ist.
Viel Stoff in wenig Zeit
Wissenswertes ist dennoch einiges in den 84 Minuten eingearbeitet, selbst für erwachsene Zuschauer. Ob es die Rahmenhandlung nun unbedingt gebraucht hätte, darüber darf man geteilter Ansicht sein. Das groß angekündigte Geheimnis ist auch nicht wirklich eins, zumindest keines, das den langen Vorlauf rechtfertigen würde. Der Zusammenhang durch die Flaschenpost ist ohnehin konstruiert ohne Ende. Vor allem fehlt es an der Konsequenz. Was das jetzt genau bedeutet, das Tobi hier herausfindet, was wir damit anfangen sollten und müssten, das wird in dem Film nicht verraten.
Aber es macht Spaß, hier ein bisschen über die Entstehung des Planeten zu erfahren, über winzige Lebewesen oder auch welche Spuren auf der Erde hinterlassen wurden, die wir noch heute verfolgen können. Und wie wenig selbstverständlich ein Schatz ist, den wir hierzulande tagtäglich benutzen. Fans der Serie dürfen sich daher auf den Film freuen. Wer diese nicht kennt, aber ein junges Zielpublikum im Schlepptau hat, der findet hier einen spannenden Einstieg in das Wissensformat.
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