Die purpurnen Flüsse 2018
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Die purpurnen Flüsse – Staffel 1

Die purpurnen Fluesse
„Die purpurnen Flüsse – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 30. November 2018 (DVD/Blu-ray)

Inzwischen ist es ja nicht nur gang und gäbe, erfolgreiche Filme durch Fortsetzungen immer weiter auszupressen, heute dürfen gleich ganze TV-Serien aus den Kinohits gemacht werden. Ob Fargo oder From Dusk till Dawn, 12 Monkeys oder aktuell Das Boot – was einmal geht, das muss auch länger gehen. Dem Geldbeutel zuliebe. Ein aktuelles Beispiel für diesen Trend ist Die purpurnen Flüsse. Schon 2000 gab es eine Adaption von Jean-Christophe Grangés gleichnamigen Roman, der 2004 ein zweiter Film folgte. Nun also auch eine Fernsehproduktion, verfasst von Grangé selbst.

Um sich diese anzuschauen, braucht es keine Vorkenntnisse, weder von der Buch- noch den Filmversionen. Gemeinsam ist allen nur die Figur des Kommissars Pierre Niemans, der hier von Olivier Marchal gespielt wird. Niemans ist überaus erfahren, schon lange bei der Polizei dabei und eckt doch nach wie vor mit seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden an, die sich nur selten an die Vorschriften halten. Das tut seine junge Kollegin Camille Delaunay (Erika Sainte) ebenso wenig, weshalb die beiden sich auch so gut verstehen und schon seit einer geraumen Zeit immer mal wieder zusammenarbeiten.

Morde, wie sie das Leben (nicht) schreibt

Vier Fälle sind es, welche die beiden in Die purpurnen Flüsse zu lösen haben. Im ersten kommt ein Mönch zu Tode, im zweiten der Restaurateur einer Kirche, Fall drei beginnt mit einer Kinderhand, zum Abschluss gibt es eine seltsame Jagdleiche. Viel Stoff also, der hier in acht etwa 50 Minuten lange Folgen gesteckt wurde, je zwei davon bilden einen Fall. Der Ablauf ist dabei klassisches Krimimaterial: Niemans und Delaunay werden an einen Tatort gerufen, legen sich mit der lokalen Polizei an, verhören, suchen Spuren, finden am Ende den oder die Täter.

Für Hobby-Schnüffler gibt es also einiges zu tun. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem der Fälle wirklich auf des Rätsels Lösung zu kommen, die ist jedoch eher überschaubar. Immer wieder blickt Grangé in die Abgründe der Menschheit, findet dort dann vor allem recht Kurioses. Während der Auftakt noch vergleichsweise gewöhnlich ist, neigt Die purpurnen Flüsse später immer mehr zum Fantastischen. Mit Logik kommt man hierbei nur noch schwer voran, Beharrlichkeit, manchmal auch der Einsatz des eigenen Lebens sind entscheidend.

Düster und etwas träge

Atmosphärisch ist das ganz gut umgesetzt, die Serie nutzt die durchgängig düsteren Bilder, um ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit zu erzeugen. Wirklich spannend ist Die purpurnen Flüsse jedoch kaum. Das Tempo ist recht gleichmäßig gering, von gelegentlichen Ausbrüchen mal abgesehen hat man es nicht eilig. Da auch bei den Figuren nicht sonderlich viel passiert, schleicht sich häufiger, als man zunächst wahrhaben will, eine Monotonie hinein, irgendwann auch eine leichte Langeweile. So absurd die Geschichten teilweise auch sind, es fehlt das packende Moment.

Krimifans können trotzdem einmal reinschauen, gerade solche, die lieber in den dunklen Bereichen des menschlichen Beisammenseins umherwandern. Deutsche Zuschauer dürfen sich sogar auf Gastauftritte von Ken Duken und Nora Waldstätten freuen, die hier dem Image des mürrischen Deutschen noch ein wenig mehr Nachdruck verleihen. Unschön ist jedoch, dass die beiden in der französischen Fassung entsprechend synchronisiert wurden, in der deutschen Version sowieso alle Deutsch reden. Der Austausch der zwei zusammenarbeitenden Polizei-Nationalitäten wirkt auf diese Weise nicht wirklich, wie so manches hier die beabsichtigte Wirkung verfehlt. Schade drum, Die purpurnen Flüsse versprach eigentlich mehr als nur solide TV-Kost.



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Die purpurnen Flüsse – Staffel 1
fazit
Die TV-Fortsetzung des Buch- und Filmhits gefällt durch eine düstere Atmosphäre und ein kantiges Ermittlerteam. So richtig viel Spannung will bei „Die purpurnen Flüsse“ dann aber doch nicht aufkommen, da etwas die Abwechslung fehlt und die zum Teil absurden Geschichten das Mitraten deutlich erschweren.
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