Alle Versuche der Menschen sind fehlgeschlagen, keiner von ihnen konnte den mächtigen Godzilla aufhalten. Im Moment ruht die mächtige Echse zwar noch. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder loslegt und auch den letzten Rest noch vernichtet. In seiner Not überlegt Haruo sogar, ein Bündnis mit Metphies und dessen Volk der Exifs einzugehen. Und tatsächlich haben diese auch schon eine Vorstellung davon, wie sich die Beste noch aufhielten ließe – durch eine ebenso große Bestie namens Ghidorah, welche von den Exifs als Gott verehrt wird.
Aller guten Dinge sind drei. So heißt es. So hofft man. So hoffte man auch bei Godzilla. Die Idee klang im Vorfeld ja schon mal ziemlich gut: Eine Animetrilogie um das ikonische Urmonster aus Japan, geschrieben von Gen Urobuchi (Psycho-Pass), das versprach einen etwas anderen und sehr düsteren Auftritt der unverwüstlichen Echse. Inzwischen hat sich hier jedoch Ernüchterung breitgemacht. Der Auftakt Planet der Monster ging zwar tatsächlich neue Wege, verpasste aber dabei, das interessante Szenario auch wirklich auszuformulieren, von den Figuren ganz zu schweigen. Nachfolger Eine Stadt am Rande der Schlacht wiederholte diese Fehler, scheiterte zusätzlich aber an der Aufgabe, den Worten auch ansprechende Action folgen zu lassen.
Düsteres Stillleben
Das ist beim dritten und letzten Teil The Planet Eater nicht anders. Es ist sogar schlimmer geworden. Von Anfang an hatte das Animationsstudio Polygon Pictures (Blame!) ein Händchen für atmosphärische Bilder bewiesen, zeigte sich jedoch unwillig oder auch unfähig, diese entsprechend zu animieren. Die Animationen sind spärlich, da wird viel mit Standbildern gearbeitet, von Dynamik war in den Actionszenen keine Spur. Wenn Godzilla nun gegen Fanliebling Ghidorah antritt, ist das Ergebnis noch schlimmer. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass der goldene, dreiköpfige Drache nur ausschnittsweise zu sehen ist, hat man hier das Gefühl, auf ein reines Plakat zu starren. Der eine traut sich nicht aus der Deckung, der andere ist so schwerfällig, als käme er gerade vom All-You-Can-Eat-Sushi zurück.
Und doch sind diese enttäuschenden, so gar nicht epischen Kämpfe noch der interessante Teil des Netflix-Animes. Richtig schlimm ist nämlich das drumherum, wenn sich Urobuchi an philosophischen Spaziergängen versucht, sich dabei aber hoffnungslos verirrt. Da ersetzen Schlagwörter tatsächliche Gedanken, Grußkartensprüche werden mit Nachdenklichkeit verwechselt. Da die Figuren ansonsten wie zuvor auch furchtbar nichtssagend sind, ist The Planet Eater das unrühmliche Ende einer Trilogie, die ohnehin nie wirklich gut war. Schade um die diversen an und für sich guten Elemente. In dieser lieb- und kopflosen Ausarbeitung bleibt davon aber nicht viel übrig, für das man den Film weiterempfehlen müsste.
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