Mit dem Film “Black Mirror: Bandersnatch” bietet der Streaming-Anbieter Netflix den ersten interaktiven Film für Erwachsene, bei dem die Zuschauer aus verschiedenen Möglichkeiten wählen können. Auf diese Weise ergeben sich unterschiedliche Handlungsstränge und Enden.
Achtung, Spoilergefahr!
Erzählt wird in “Black Mirror: Bandersnatch” die Geschichte von Stefan Butler (Fionn Whitehead), einem Programmierer für Spiele. Der Film erzählt die Geschichte nicht linear, sondern bietet verschiedene Verzweigungen. Der Zuschauer entscheidet dabei mit einfachen Auswahlmöglichkeiten, welche Richtungen der Film einschlagen soll.
Einige Entscheidungen (wie beispielsweise die Wahl eines Müslis) wirken sich nicht großartig auf die Handlung aus. Andere Entscheidungen können dagegen sogar das Ende des Films beeinflussen. Die Entscheidung selbst findet nicht via App statt, sondern direkt über die Fernbedienung. Da die meisten Zuschauer einen Smart TV mit Netflix-App besitzen, funktioniert diese Möglichkeit einwandfrei. Wer keinen Smart TV besitzt, hat alternativ die Möglichkeit, den Netflix-Film via Apple-TV zu streamen.
In der Produktion von Netflix sind auf diese Weise verschiedene Enden möglich. Einige Entscheidungen sind derart gravierend, dass der Zuschauer aufgefordert wird, eine bestimmte Szene nochmals zu wiederholen.
Wer sich grundlegend über den Film informieren möchte, ohne zu den möglichen Enden gespoilert zu werden, darf sich gerne unsere Rezension zu Black Mirror: Bandersnatch ansehen. Alle anderen lesen an dieser Stelle weiter.
Im ersten möglichen Ende arbeitet Stefan bei Tuckersoft im Büro. Er erhält vom Chef Mohan Thakur das Angebot, das Spiel “Bandersnatch” vor Ort im Büro des Unternehmens Tuckersoft fertigzustellen. Obwohl es sich nach einer guten Entscheidung anhört, so führt diese Zusage des Zuschauers dazu, dass das Spiel etwas zu früh veröffentlicht wird. Auf diese Weise erhält es nur 0 von 5 Sternen. Stefan ist zwar enttäuscht, sagt sich selbst allerdings, dass er es noch mal versuchen sollte.
Im zweiten möglichen Ende geht es nicht nur um Stefan, sondern auch um seinen Kumpel und Kollegen Colin Ritman (Will Poulter). Die beiden sind beim Entwickler Colin zu Hause und sprechen über die Regierung, geheime Machenschaften und alternative Zeitlinien. Dabei geht es unter anderem um Pac-Man und der Annahme, dass dieser nicht aus dem Labyrinth auftaucht, sondern in Wahrheit einfach nur an einer anderen Stelle. Colin ist überzeugt, dass diese Annahme auch bei Stefan und ihm zutrifft. Er möchte es beweisen und die Zuschauer dürfen entscheiden, ob Colin oder Stefan vom Balkon springen sollen. Entscheidet sich Netflix-Zuschauer für Stefan, so endet die Geschichte hart. Stefan springt vom Balkon, “Bandersnatch” wird dennoch veröffentlicht, aber auch hier schlecht bewertet.
In einem weiteren möglichen Ende in “Black Mirror: Bandersnatch” leidet Stefan unter Depressionen und besucht seine Therapeutin. Sie gibt ihm Medikamente und der Zuschauer darf entscheiden, ob er die Pillen nehmen sollte oder nicht. Sollte sich der Zuschauer für eine Einnahme entscheiden, so beeinträchtigt das die körperliche und geistige Verfassung von Stefan derart, dass das Spiel nicht seinen Erwartungen entsprechend fertiggestellt werden kann. Es kommt zwar zu einer Veröffentlichung, aber auch hier erwarten die Entwickler nur negative Wertungen mit 0 von 5 Punkten.
Es gibt im interaktiven Netflix-Film noch unzählige weitere Enden und Möglichkeiten, die wir an dieser Stelle gar nicht alle aufzählen können. Stefan geht beispielsweise ebenfalls mit seiner toten Mutter oder er erfährt, dass ein Netflix-Nutzer sein Leben kontrolliert. Gibt der Zuschauer im Safe des Vaters “PAC” ein, so findet Stefan dagegen heraus, dass er Teil eines Experimentes war. Alternativ ist es möglich, dass die Figur seinen Vater tötet. Immerhin: In dieser durchaus sehr brutalen Variante erhält die Veröffentlichung des Spiels “Bandersnatch” eine Wertung von 5 von 5 Punkten.
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