Pinky Malinky Netflix
© Netflix/Nickolodeon

Pinky Malinky – Staffel 1

Pinky Malinky Netflix
„Pinky Malinky – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 1. Januar 2019 (Netflix)

Pinky, JJ und Babs sind beste Freunde, die sowohl in der Schule wie auch außerhalb die Zeit miteinander verbringen. Langweilig wird es ihnen dabei nie, gerade Pinky hat jede Menge Ideen, wie man sich den Nachmittag versüßen kann. So sind beispielsweise Videos eine große Leidenschaft von ihm. Allgemein haben es ihnen soziale Medien angetan. Oder Videospiele, die sie bequem von der Couch aus zocken. Harmonisch geht es dabei jedoch nur selten zu, denn irgendwie hat das Trio ein Händchen dafür, immer wieder in Schwierigkeiten zu geraten.

Zwischenzeitlich dürften die meisten die Hoffnung aufgegeben haben, dass aus der Geschichte noch mal etwas wird. Ursprünglich hätte Pinky Malinky schon 2016 bei Nickolodeon erscheinen sollen. Daraus wurde nichts. Letztes Jahr hieß es dann, die Serie wäre doch exklusiv auf Netflix verfügbar, die hier mit dem bekannten Kinder-Fernsehsender kooperieren. Auch ein Termin war bereits verkündet, nur um das Ganze noch einmal auf unbestimmte Zeit zu verschieben und im Januar wie aus dem Nichts auf einmal im Online-Sortiment aufzutauchen.

Ein Zuhause für jeden Humor
Gut möglich, dass die Verantwortlichen einfach nicht so recht wussten, was sie hiermit denn anfangen sollten. Als Zuschauer geht es einem schließlich ganz ähnlich. Die Nähe zu Nickolodeon lässt vorab vermuten, es handele sich um eine reine Kindersendung. Das stimmt so aber nicht, dafür wird der Humor teilweise zu derb, auch sexuelle Anspielungen sind hier dabei. Eine Serienfassung von Sausage Party – Es geht um die Wurst ist Pinky Malinky aber auch nicht, obwohl in beiden Animationswerken eine humanoide Wurst die Hauptrolle spielt. Denn dafür ist das hier doch zu kindlich, gerade auch bei den gut gemeinten Lehren, die hier gezogen werden.

Warum Pinky übrigens eine Wurst ist, wird nie verraten. Anspielungen auf seine Erscheinung tauchen zwar regelmäßig auf. Das war es dann aber auch schon. Das ist in Maßen natürlich irgendwo lustig: Eine Wurst, die ganz normal zur Schule geht, mit menschlichen Freunden abhängt und sich an nährstoffarmen Knabbereien erfreut, wie ein reguläres Kind, das ist aufgrund der Absurdität amüsant. Manchmal gar surreal. Zu oft verlässt sich die Serie aber darauf, dass eine Wurst in Hosen per se so lustig ist, dass man drumherum nichts mehr tun muss.

Viele Geschichten, wenig Abwechslung
Auf Dauer verliert Pinky Malinky dann auch deutlich an Reiz, obwohl die Bandbreite an Themen eigentlich beachtlich ist. Da werden Freundschaften thematisiert, der Umgang mit sozialen Medien, Schwierigkeiten und die kleinen Freuden des jungen Alters. Bei gerade einmal zehn Minuten pro Folgen bleibt aber nicht die Zeit, so wahnsinnig viel damit anzufangen. Das Ergebnis: Die Serie ist gleichermaßen fahrig wie zäh, springt wild umher und kommt doch oft auch nicht von der Stelle. Entwicklungen sind hier schließlich nicht vorgesehen.

Die Verpackung ist ebenso wenig konsequent wie der Inhalt. So werden beispielsweise 2D- und 3D-Elemente miteinander verbunden, was oft kurios aussieht. Mag sein, dass das auch so gewünscht war, bei den so gar nicht auf der Realität basierenden Proportionen der Figuren war das ja offensichtlich der Fall. Eigenwillig ist auch der extreme Einsatz von Unschärfen und die regelmäßigen Mockumentary-Anleihen, wenn Pinky und Co. in die Kamera sprechen. Einige Folgen lang lässt man sich diesen Eintopf dann auch gefallen, weil hier vieles einfach etwas anders ist. Auf Dauer ist aber einfach nicht genug Fleisch an dieser Wurst, die erste Staffel fühlt sich mindestens ebenso lang an wie die Wartezeit auf das Erscheinen der Serie.



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Eine humanoide Wurst als Held, ein Mix aus 2D und 3D, auch der Humor wechselt von kindlich zu anzüglich – bei „Pinky Malinky“ durfte offensichtlich jeder machen, was er wollte. Das ist in Maßen unterhaltsam, und sei es nur wegen des absurden Szenarios. Auf Dauer ist die Animationsserie jedoch eher langweilig, da zwar viel passiert, gleichzeitig aber auch irgendwie nichts.
5
von 10