Sweethearts
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Sweethearts

Sweethearts
„Sweethearts“ // Deutschland-Start: 14. Februar 2019 (Kino)

An diesem Tag scheint sich irgendwie alles gegen Franny (Karoline Herfurth) verschworen zu haben. Erst bekommt sie eine ihrer gefürchteten Panikattacken, als sie nicht aus der Toilette im Büro herausfindet. Dann wird sie gegen ihren Willen in den Urlaub geschickt. Und dann auch noch das: Mel (Hannah Herzsprung), die gerade einen Juwelier ausgeraubt hat, nimmt sie als Geisel. Während Mel nun abwechselnd vor der knallharten SEK-Leiterin Ingrid von Kaiten (Anneke Kim Sarnau) und dem Gangsterboss Frank Gatsky (Ronald Zehrfeld) fliegt, muss sie sich mit den zahlreichen Marotten von Franny abmühen. Und dann stolpert auch noch der Polizist Harry (Frederick Lau) dazwischen und macht die Situation noch komplizierter, als sie eh schon ist.

Also, eine kleine Mogelpackung ist das ja schon. Ein Film mit dem Titel Sweethearts, das lässt eigentlich auf eine schöne Romanze schließen. Umso mehr, wenn er am Valentinstag in den Kinos startet und es sich dabei um die zweite Regiearbeit von Karoline Herfurth (Fack ju GöhteDie kleine Hexe) handelt, die vor zweieinhalb Jahren mit SMS für dich einen echten Überraschungshit gelandet hat. Gefühle spielen in ihrem neuesten Streifen dann auch durchaus eine größere Rolle. Genauer werden fast alle Figuren davon angetrieben, egal ob nun männlich oder weiblich, auf der Helden- oder der Schurkenseite. Wirklich rational verhält sich hier kaum einer.

Je mehr Unterschied, umso mehr Spaß
Trotz des an und für sich ernsten Hintergrundes – Franny und Mel stecken jeweils auf ihre Weise in der Krise, Panikattacken und Verbrecher-Teufelskreise können schon heftig sein –, der Film soll in erster Linie Spaß machen. Dafür setzten Herfurth und ihre Co-Autorin Monika Fäßler auf einen recht starken Kontrast. In bester Odd-Couple-Manier dürfen hier deshalb zwei Frauen aufeinandertreffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mel ist die eiskalte No-Nonsense-Gangsterin, Franny hat vor allem Angst, was ihr begegnet und treibt einen in Sekundenschnelle in den Wahnsinn. In einer etwas kleineren Version gilt das auch für das Polizistengespann Harry und Charlie (David Schütter), die immer wieder durch die Geschichte stolpern.

Überhaupt sind es die Figuren, die das Rückgrat des Films bilden. Der eigentliche Inhalt ist Nebensache, teilweise sogar ein bisschen langweilig. Dass die ungleichen Frauen mit der Zeit gute Freundinnen werden, das weiß man schon von der ersten Begegnung an. Und auch die Figur von Harry wird nicht gerade mit viel Finesse in die Geschichte gepresst. Sie ist an und für sich sogar komplett überflüssig und wohl in erster Linie dazu da, das liebeshungrige Publikum doch nicht ganz vor den Kopf zu stoßen. Immerhin wurde dafür jedoch Frederick Lau (Victoria) auserkoren, der im deutschen Love-Interest-Umfeld mal eine kantigere Variante darstellt. Das gibt Sympathiepunkte.

Breite statt Tiefe
Aber vielleicht durfte er auch deshalb dazustoßen, weil die Autorinnen erkannten, dass das Ausgangsduo keinen ganzen Film trägt. Anfangs ist es natürlich witzig, wenn Franny in der unpassendsten Situation die Fassung verliert und damit regelmäßig alles noch viel schlimmer macht. Auf Dauer zehrt es dann aber doch an den Nerven, wenn Herfurth als aufgeschrecktes Huhn durch die Gegend hüpft. Zumal sie auch keine nennenswerte Entwicklung durchmacht, anders als Mel keine tieferen Einblicke ermöglicht. Daran ändern selbst die aufgezwungenen emotionalen Momente nichts, die plötzlich irgendwie da sind.

Aber es macht dann doch irgendwie Spaß, wenn aus der Zwei-Frauen-Geschichte irgendwann eine Krimikomödie ist, bei der die unterschiedlichsten Figuren mitmischen, mal miteinander, mal gegeneinander, keiner mehr wirklich den Durchblick hat. Das Tempo ist hoch, selbst dann, wenn der Inhalt kein Ziel vor Augen hat. Und wenn unbedarfte Nobodys sowohl Polizei wie Verbrechersyndikate zum Narren halten, dann ist das immer ein Anlass für diebische Freude. Mehr als anspruchslose Unterhaltung ist das in der Summe nicht. Aber mehr ist manchmal auch gar nicht notwendig, für einen kurzweiligen Abend reicht das, für den nächsten Kassenschlager vielleicht auch.



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Auch wenn „Sweethearts“ auf eine Romanze schließen lässt, im Mittelpunkt des Films steht der Kontrast zwischen einer hysterischen Geisel und einer eiskalten Räuberin. Der macht durchaus Spaß, so wie die Krimikomödie allgemein ganz gut unterhält. Tiefgang oder Entwicklung sollte man jedoch nicht erwarten, der Film lebt von den überzeichneten Figuren, nicht von der trotz diverser Wendungen überraschungsarmen Geschichte.
6
von 10