Antoine Griezmann The Making of a Legend Netflix
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Antoine Griezmann – Eine Legende wird geboren

Antoine Griezmann The Making of a Legend Netflix
„Antoine Griezmann – Eine Legende wird geboren“ // Deutschland-Start: 21. März 2019 (Netflix)

Na endlich! Nach der unglücklichen Niederlage daheim während der Europameisterschaft 2016 holte sich Frankreich zwei Jahre später die Weltmeisterschaft. Ein schöner Trostpreis. Das war nicht nur eine Genugtuung für den knapp verpassten Sieg zuvor, sondern vor allem auch für die vorangegangenen Jahre, als die Grande Nation immer wieder zum Gespött des Ballsports wurde. Vor allem der unrühmliche Auftritt bei der WM 2010 in Südafrika dürfte vielen noch in den Knochen gesteckt haben. Da war der Triumph nun umso größer.

Du bist zu klein, sorry
Ähnlich schwierig verlief es bei Antoine Griezmann, der erstmals 2014 auf sich aufmerksam machte und inzwischen zu den ganz Großen des Weltfußballs gehört – trotz seines eher schmächtigen Körperbaus und überschaubarer 1,75 Meter. Das wird in Antoine Griezmann – Eine Legende wird geboren gerade am Anfang sehr thematisiert. Zu klein ist er, zu schmächtig, nicht kräftig genug, um bei diesem Sport mitmachen zu können, so lauteten die Antworten, warum der Ballkünstler in jungen Jahren in keinem Club aufgenommen wurde. Erst in Spanien erhielt der Franzose eine ernsthafte Chance, Real Sociedad wurde seine neue Heimat.

Der Netflix-Dokumentarfilm erzählt parallel von diesen schwierigen Anfängen und den Erfolgen auf der Weltbühne des Fußballs. Die Intention ist klar: Hier soll gezeigt werden, wie sich ein kleiner Junge allen Widerständen zum Trotz an die Spitze kämpft. Das tut natürlich immer gut, zumal man sich als Zuschauer leichter mit einem kleinen Außenseiter identifizieren kann als den Bodybuilder-Schränken, die sonst so über den Platz sprinten. Dass Antoine ein offenkundig netter Kerl ist hilft natürlich, der Film vermittelt den Eindruck, dass jeder mit Grizou, wie er liebevoll von Fans genannt wird, befreundet sein könnte.

War das schon alles?
Das Problem ist nur: Mehr als das erfahren wir auch nicht. Nett ist er, ein bisschen wortkarg, fußballverrückt, manchmal nah am Wasser gebaut, was beim Publikum besonders gut ankommt. Mit Antoine darf Mann endlich mal heulen! Das war es aber auch schon. Im letzten Viertel gibt es ein paar wenige persönlichere Einblicke, wenn die Geschwister zu Wort kommen. Dass seine Schwester eine Überlebende des Attentats in Paris war, verleiht dem ansonsten so fröhlich strahlenden Film eine unerwartet düstere Note.

An der Stelle ist dann schon Schluss. Eine Stunde dauert Antoine Griezmann – Eine Legende wird geboren, was ohnehin nie ausgereicht hätte, um einem Menschen gerecht zu werden, nicht einmal einem so jungen Menschen wie Griezmann. Regisseur Alex Dell versucht es aber auch gar nicht. Es gibt Szenen, in denen Antoine, teils auf kunstvolle Weise, ein Tor schießt. Interviews mit Angehörigen. Aufnahmen aus der Umkleide. Also alles, was man von einer solchen Dokumentation erwartet. Fans des Fußballers dürfen sich freuen, wenn hier ein bisschen oberflächliche Heldenverehrung betrieben wird. Wer hingegen erhofft hat, tatsächlich mehr über den lächelnden Jungen zu erfahren, kann sich den Film sparen.



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„Antoine Griezmann – Eine Legende wird geboren“ ist eine typische Porträtdoku, die gar nicht vor hat, hinter die Kulissen zu schauen, sondern lieber etwas Heldenverehrung betreibt. Das freut die Fans, zumal die Geschichte des Fußballers mit großen Widerständen beginnt, die überwunden werden müssen. Für andere ist der Oberflächenglanz auf Dauer zu wenig.