Immer wenn du bei mir bist
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Immer, wenn du bei mir bist

Immer wenn du bei mir bist
„Immer. wenn du bei mir bist“ // Deutschland-Start: 8. März 2019 (DVD/Blu-ray)

Nadya (Aglaya Tarasova) träumt schon früh vom Eiskunstlauf, schafft es aber nicht, an einem Sportinternat aufgenommen zu werden. Doch sie gibt nicht auf und trainiert zusammen mit ihrer Mutter, bis diese plötzlich verstirbt. Die renommierte Trainerin Shatalina (Mariya Aronova) nimmt Nadya daraufhin im Sportinternat auf und macht aus ihr einen Superstar. Am Höhepunkt ihrer Karriere stürzt sie während einer Kür und landet im Rollstuhl. Erst als Eishockeyspieler Sasha (Alexander Petrov) sie ermutigt, an sich zu glauben, schöpft sie neuen Mut und kämpft sich zurück ins Leben und aufs Eis.

Die Story öffnet keine neuen Türen
Dieses Sportler-Drama ist nichts Neues. Ein Mädchen, dem keine Chance auf eine Karriere im Eiskunstlauf prophezeit wird, arbeitet nach dem Verlust der geliebten Mutter so hart an sich, bis es die Weltspitze erreicht. Nach einem folgenschweren Sturz landet sie im Rollstuhl und findet durch einen Eishockeyspieler wieder einen Sinn in ihrem Sein und beginnt, wieder für ihren Traum zu kämpfen. Ja, das ist herzzerreißend und bringt eine besondere Message auf den Weg: Gib nicht auf, auch wenn das Leben dich zurückwirft! Schön, aber – so hart es auch klingen mag – ausgelutscht.

Ein großer Pluspunkt des Films ist die charismatische Hauptdarstellerin, die sich in ihrem Schauspieldebut sehr facettenreich zeigt. Auch die Trainerin mit ihrer harten Schale und weichem Kern ist Sympathieträger des Films. Beide Figuren sind sehr ausdrucksstark und überzeugend gespielt.

Moderne Gestaltung, doch wenig Ecken und Kanten
Die Farbgestaltung, der gesamte Look und auch die Filmmusik sind sehr Hollywood-lastig – epische Melodien, sehr dramatische musikalische Höhepunkte. Alles etwas zu übertrieben. Die Lautstärke ist nicht gut eingepegelt, entweder zu leise oder zu laut. Man vermisst den „russischen Touch“, einzig und allein die Hau-Ruck-Attitude von Sasha ist erfrischend und zeigt Charakter. Ansonsten sehen wir keine Ecken und Kanten, alles wirkt sehr glattgebügelt, um der großen Masse zu gefallen.

Die Musical-Elemente bieten eine gewisse Abwechslung vom altbackenen Plot, aber dennoch sind sie nichts Halbes und nichts Ganzes. Eine Handvoll Songs, die von den Darstellern mehr schlecht als recht gesungen werden (natürlich hören wir keine Originalstimmen, die Songs sind ebenso wie der gesprochene Text synchronisiert), sind eigentlich zu wenig, um die Einordnung in das Genre „Musical“ zu rechtfertigen.

Das Tempo des Films ist durchweg rasend, es gibt große Zeitsprünge, einiges wird ausgelassen. Manche Entwicklungsstadien hätte man vielleicht lieber etwas ausführlicher gesehen, aber so kommt jedenfalls keine Langeweile auf. Die Eiskunstlauf-Szenen sind okay, es wird viel geschnitten und mit Green Screen gearbeitet. Der Focus des Films liegt jedoch nicht direkt auf dem Eiskunstlauf, sondern der Story drum herum. Die Schnitte, die Übergänge und die Lichteffekte stechen hervor, sind sehr modern und dynamisch. Wie der ins Deutsche übersetzte und nichtssagende Titel Immer, wenn du bei mir bist schon vermuten lässt, ist dieser Film eine seichte Romanze mit wenig Charakter. Ohne die beiden Hauptdarstellerinnen wäre er absolut uninteressant, da leider auch an den Eiskunstlauf-Parts gespart wurde.



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"Immer, wenn du bei mir bist" punktet mit einer charismatischen Hauptdarstellerin, moderner Bildkomposition und musikalischen Elementen. Punktabzug gibt's für die unglaubwürdige und seichte Story.
6
von 10