Hellboy Call of Darkness
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Hellboy – Call of Darkness

Hellboy Call of Darkness
„Hellboy – Call of Darkness“ // Deutschland-Start: 11. April 2019 (Kino)

Viele Jahrhunderte war die Hexe Nimue (Milla Jovovich) eingesperrt, ihr Körper in Stücke zerteilt und im ganzen Land verborgen. Doch etwas ist nun in Bewegung gekommen, im Geheimen ist einer ihrer Schergen auf der Suche nach sämtlichen Körperteilen. Das gilt es zu verhindern, was den Halbdämon Hellboy (David Harbour) auf den Plan ruft. Der war einst selbst auf die Erde gekommen, um Verderben über sie zu bringen, arbeitet inzwischen aber als Agent für die Menschen. Gemeinsam mit Anna (Sasha Lane) und Ben (Daniel Dae Kim) versuchen sie der Hexe zuvorzukommen und so vielleicht doch noch das sichere Ende der Welt zu verhindern.

Lange haben Fans darauf warten müssen, dass nach Hellboy und Hellboy II – Die goldene Armee der dämonische Kämpfer für das Gute noch ein drittes Mal auf der großen Leinwand erscheint. Das hätte eigentlich schon letztes Jahr so weit sein sollen, was auch gut zum 25. Geburtstag der Comic-Vorlage von Mike Mignola gepasst hätte. Dann dauerte es doch noch ein wenig länger. Aber nicht lange genug: Dem Film hätte sicher noch mehr Entwicklungszeit gut getan, um aus dem Mischmasch der verschiedensten Elemente ein stimmiges Ganzes zu machen. Womöglich wäre es jedoch besser gewesen, das Projekt gleich ganz zu begraben und noch einmal völlig von vorne zu beginnen.

Höllisch langweilig
Dabei ist Hellboy: Call of Darkness ja schon ein Reboot. Nachdem Regisseur Guillermo del Toro (Pans Labyrinth, Shape of Water – Das Flüstern des Meeres), der die ersten beiden Filme geschrieben und inszeniert hatte, nicht mehr mit an Bord war, stieg auch Hauptdarsteller Ron Perlman aus. Ein Doppelschlag, der demonstriert, wie unterschiedlich das Ergebnis sein kann, wenn verschiedene Leute sich derselben Materie annehmen. Was seinerzeit noch spannend und unterhaltsam war, wird jetzt zu einem Anwärter auf den langweiligsten Blockbuster des Jahres. Das ist auch eine Kunst, zugegeben. Aber keine, der man applaudieren sollte.

Die Probleme sind dabei vielfältiger Art. David Harbour beispielsweise bemüht sich durchaus, in die Fußstapfen von Perlman zu treten, hat aber mehr mit dem Script von Andrew Cosby zu kämpfen als mit tatsächlichen Monstern. Immer wieder haut er einen Witz nach dem anderen heraus, ohne dabei jemals das Ziel zu treffen. Markige Sprüche und Horror, das passt grundsätzlich schon gut zusammen. Nur sollte das Ganze dann auch Spaß machen, witzig sein. Hellboy: Call of Darkness wirkt an diesen Stellen wie Fanfiction von einem, der durchaus die Vorlage liebt, aber keine Ahnung hat, wie man diese zu Leben erweckt.

Viel los, wenig dran
Es mangelt dem Film aber auch an Spannung. Dass Hellboy einen inneren Konflikt mit sich herumträgt, das wird hier zu keiner Zeit spürbar. Denn dafür hätte der Aspekt auch einfach mal ein bisschen entwickelt werden müssen, anstatt nur von einem Ort zum nächsten zu rennen. Offensichtlich war es bei Hellboy: Call of Darkness wichtiger, möglichst viele Orte und Figuren unterzubringen. Vorgeschichten werden in Sekundenschnelle abgehandelt, als wichtig angekündigte Figuren verschwinden gleich wieder in Vergessenheit, der Film besteht aus vielen Szenen, die einfach nur hintereinander folgen, ohne dass daraus eine tatsächliche Geschichte würde. Nicht einmal die Action-Szenen überzeugen wirklich. Da spritzt zwar Blut, Körperteile fliegen durch die Gegend. Und doch hat man nie das Gefühl, dass irgendwas davon eine Rolle spielt.

Höhepunkte sind in der mehr als zwei Stunden dauernden Langeweile dann auch rar gesät. Einer davon ist eine Hexe, die als eine der wenigen Figuren tatsächlich die Bezeichnungen Horror und Fantasy verdient hat, nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenwilligen Behausung. Ansonsten sieht vieles hier aber billig aus, ist ähnlich lieblos und uninspiriert zusammengeschustert wie der Rest. Schade um die interessante Vorlage: Wenn man schon alles Mögliche zusammenwirft, ob es nun passt oder nicht, sollte man wenigstens ein bisschen verrückt dabei sein. Hellboy: Call of Darkness ist jedoch viel zu sehr Malen nach Zahlen, nicht so witzig, wie der Film gern wäre, nicht so abgründig, wie das Thema anbietet.



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Was lange währt, wird am Ende doch nur langweilig. Zwar wirft „Hellboy: Call of Darkness“ alles Mögliche auf die Leinwand, ohne dabei jedoch wirkliche Treffer zu landen. Der Humor ist zu bemüht, dem Horror fehlt der Horror. Stattdessen rast der Film von einem Ort zum nächsten, immer auf der vergeblichen Suche nach einer Idee oder wenigstens einer Geschichte, welche das Ganze zusammenhalten könnte.
4
von 10