Die Meinungs- und somit auch Medienfreiheit liegt heute einer demokratischen Gesellschaft zugrunde. Die Rolle der Massenmedien ist kaum zu überschätzen. Nicht umsonst bezeichnet man sie als vierte Gewalt. In der gegenwärtigen Welt ist diese These so aktuell, wie nie zuvor. Ausgehend davon, wie objektiv die Berichterstattung in einem Land ist, kann man eine Vorstellung von der allgemeinen Entwicklung des Staates bekommen.
Vielfalt der Informationen – Vielfalt der Manipulationen
Die Medienlandschaft ist heute so vielfältig, dass eine wahrheitsgetreue Quelle herauszusuchen zu einer richtigen Herausforderung wird. Trotz dieser reichen Auswahl ist die Gefahr ins Garn zu gehen immer vorhanden. Die Massenmedien sind heute darauf gezielt, immer größere Zielgruppe zu erringen. So kommen die Objektivität sowie die Ehrlichkeit der gegenwärtigen Journalistik in Frage. Die Richtlinien eines Mediums wird in vieler Hinsicht von einem Eigentümer bestimmt, der sich oft in erster Linie um eigene wirtschaftliche oder politische Interesse kümmert. Selbst wenn sich ein erfahrener Profi mit einem perfekten Motivationsschreiben um eine Stelle als Journalist bewirbt, kann er eine Absage erhalten, falls es den Ansichten des Chefs widerspricht. Wegen der Manipulationen geriet man in eine verzerrte Realität, wo die Informationsquellen sich eher den Lesern und ihren Überzeugungen anpassen, nicht aber die Weltereignisse erörtern. Anstatt ein komplexes Bild des Geschehenen zu analysieren, sucht ein Leser nur die Bestätigung eigener Stellungnahme. So verliert man die Fähigkeit, die Informationen kritisch wahrzunehmen, und kann sehr leicht einer beliebigen fein ausgefeilten Nachricht glauben. Keine Rechtsverletzung, sagen Sie? Die Menschen wählen selbstständig, was zu lesen, wem zu vertrauen. Das nennen wir eben die Manipulation. Dieselbe Neuigkeit kann auf die Weise präsentiert werden, wie es von einer Redaktionspolitik reglementiert wird. Die Journalisten setzen eigene Akzente, lassen „unnötige“ Details aus und unterstreichen die bemerkenswerten Stellen. Bemerkenswerte ihrer Meinung nach selbstverständlich. Dieses akute Problem ist sowohl auf die Medienvertreter als auch auf das Publikum angewiesen: die Medien bieten uns, was wir wollen; wir konsumieren, was auf dem Markt gibt. Ein Teufelskreis.
Zensur ist die Schwester von Diktatur
Über demokratische Entwicklung des Staates lässt sich auch nach der Situation der Meinungsfreiheit reden. Das ist heute ein Top-Thema in der Weltgesellschaft, da sich die Tendenzen der beschränkten Meinungsäußerung und somit der Repressionen gegen Journalisten abzeichnen. Die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht jährlich eine Rangliste, die die Konstellation der Pressefreiheit in der Welt widerspiegelt. Laut diesem Ranking können wir eine relativ günstige Umgebung für journalistische Tätigkeit in Europa, Kanada, den USA und Australien beobachten. Auf diesen Territorien wird das Recht auf Meinungsfreiheit hoch geschätzt oder mindestens höher als in anderen Ländern. In der arabischen Welt und China hingegen wird die Berichterstattung starker Zensur unterworfen. Die autoritäre Herrscher versuchen die Massenmedien zum Instrument eigenes Einflusses zu machen, so wird es einfach unmöglich in einem medienfeindlichen Klima zu arbeiten. Diejenigen Journalisten, die den Grundprinzipien der Pressefreiheit nachgehen wollen, bringen sich ständig in Lebensgefahr.
Die Meinungsfreiheit ist tatsächlich der Grundpfeiler der Demokratie. Die Glaubwürdigkeit, Objektivität, Zensur – das sind die Probleme der gegenwärtigen Journalistik, deren Lösung nicht nur gesellschaftliche Organisationen, Medienschaffende oder Hochrangige angeht, sondern auch alle Bürger. Davon ob wir die Manipulationen in Massenmedien erkennen können und inwieweit wir bereit sind, eigene Rechte zu schützen, hängen unsere Chancen auf prosperierende Zukunft ab.
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