Aliens Die Rueckkehr
© 20th Century Fox

Aliens – Die Rückkehr

Aliens Die Rueckkehr
„Aliens – Die Rückkehr“ // Deutschland-Start: 13. November 1986 (Kino)

57 Jahre hat Ellen Ripley (Sigourney Weaver) im Kälteschlaf verbracht. Doch die schrecklichen Erfahrungen mit dem unbekannten Alien, das ihre komplette Crew ausgelöscht hat, die sind ihr geblieben. Noch immer leidet sie an Albträumen, auch wenn ihr niemand Glauben schenken mag. Allzu großes Interesse hat sie deshalb nicht, auf den Himmelskörper zurückzukehren, wo das Unglück seinen Anfang nahm. Am Ende gelingt es Carter Burke (Paul Reiser) dennoch, sie zu einer Expedition dorthin zu überreden. Denn der Kontakt zu den Menschen, die inzwischen dort sind, um den Mond bewohnbar zu machen, ist abgebrochen. Für Ripley ist dies die Chance, die Spezies ein für alle Mal auszurotten.

Wenn erfolgreiche Filme eine Fortsetzung erhalten, dann ist das nicht unbedingt eine große Überraschung. Im Fall von Aliens – Die Rückkehr aber schon. Nicht nur, dass sieben Jahre vergangen waren nach Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, was für Hollywood-Verhältnisse ungewöhnlich lang ist – das Ergebnis interner Querelen bei Fox und der Furcht zu hoher Kosten, ganz zu schweigen von zahlreichen Problemen, die der Austausch des Regisseurs mit sich brachte. Der zweite Teil war zudem auch ganz anders, führte zwar die Geschichte fort, legte aber eindeutig andere Schwerpunkte als der Klassiker von 1979.

Ähnlich und doch ganz anders
Doch so groß die Skepsis gegenüber der Schwerpunktverlagerung auch gewesen sein mag, im Nachhinein bewies der noch junge James Cameron (Terminator, Avatar – Aufbruch nach Pandora) damit doch seinen später sprichwörtlichen Riecher für Hits. Nicht nur, dass der Regisseur und Drehbuchautor einen weiteren Kassenerfolg vorweisen konnte und jede Menge Kritikerlob einfuhr, darunter sieben Oscar-Nominierungen. Es gelang dem Filmemacher auch, sich so sehr von der Vision von Ridley Scott zu emanzipieren, dass beide Teile bis heute für sich stehen können. Ob man nun dem ersten oder dem zweiten den Vorzug gibt, hängt nicht zuletzt vom persönlichen Geschmack ab, auch Jahrzehnte später gibt es hier kaum einen Konsens.

Am Grundprinzip hat sich natürlich nichts geändert. Noch immer gibt es Menschen, die einer ebenso wandelbaren, rätselhaften wie tödlichen Lebensform ausgeliefert sind, die in einem undurchsichtigen Labyrinth enger Gänge Jagd auf sie macht. Der große Unterschied kündigt sich jedoch schon im Titel an. War es im ersten Teil Alien nur ein Exemplar dieser Spezies, das Verderben mit sich brachte, sind es in Aliens mehrere. Wie viele genau, kann keiner sagen, denn in der unglückseligen Kolonie hat sich ein ganzes Nest der Viecher mit dem säurehaltigen Blut und den messerscharfen Zähnen niedergelassen. Und die wissen ihre zahlenmäßige Überlegenheit zu nutzen.

Bedrohung vom Anfang bis zum Ende
Aber auch bei den Menschen gab es ein Upgrade: Wo im Original eine Crew friedfertiger Wissenschaftler und sonstiges Bordpersonal einer unbekannten Gefahr ausgesetzt wurde, da dürfen hier Söldner ran. Selbst Ripley, damals noch eine unerfahrene Regel-Offizierin, mutiert hier zu einer unerschrockenen Kämpferin, dem weiblichen Pendant zu Rambo. Ein vorsichtiges Vortasten ist hier dann auch nicht mehr angesagt. Stattdessen fand und findet Aliens aufgrund der zahlreichen Action-Szenen seine Fans. Die beklemmende Stimmung macht einer adrenalingepeitschten Anspannung Platz. Ließ sich Scott bei Alien noch viel Zeit, um Figuren und Situation einzuführen, geht es hier sehr schnell zur Sache und behält das hohe Tempo bei – Atempausen sind Mangelware.

Das hat seine Vor- und Nachteile. Die Spannung hier ist nicht mehr die vor dem Unbekannten. Was das Monster kann, das ist inzwischen sowohl den Protagonisten wie auch dem Publikum vertraut. Die Identifikation mit den Helden ist ebenfalls schwieriger, man findet sich dann doch eher in überforderten Normalos wieder als in Flammenwerfer hantierenden Marines, die alles niederknallen, was ihnen zu nahe kommt. Die einzige wirklich hilflose Person ist das Mädchen Newt (Carrie Henn), das für eine Mutter-Tochter-Symbolik sorgt, ansonsten aber vor allem durch das ständige Gekreische auffällt. Das geht schnell auf die Nerven, was aber ganz gut zu einem Film passt, dessen Hauptziel eben das Zerreißen des Nervenkostüms ist. Hier kann überall das Unheil lauern, vorne, hinten, oben, unten. Durch das Zusammenrotten mehrerer Exemplare läuft man hier ständig Gefahr draufzugehen. Das ist dann weniger kunstvoll-surreal als der ursprüngliche Albtraum, aber nicht minder effektiv, Aliens ist mehr als drei Jahrzehnte später immer noch für die eine oder andere Panikattacke gut.



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In „Aliens – Die Rückkehr“ meldete sich das bizarre Monster aus dem Weltraum zurück und brachte mächtig Verstärkung mit. Im Gegensatz zum Vorgänger, der auf die Angst vor dem Unbekannten und einen allmählichen Horror setzte, da gibt es hier sehr viel mehr Action. Ob die brachiale Nonstop-Bedrohung besser oder schlechter ist, das ist Geschmackssache, in punkto Spannung ist die Fortsetzung aber ähnlich effektiv.
8
von 10