The Last Summer Netflix
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The Last Summer

The Last Summer Netflix
„The Last Summer“ // Deutschland-Start: 3. Mai 2019 (Netflix)

Die süße Zeit der High School ist nun vorbei, der Ernst des Lebens steht an. Aber noch ist ein wenig Zeit, erst gilt es den Sommer zu Ende zu bringen. Zumal noch nicht bei allen ganz klar ist, wie es denn nun weitergehen soll. Griffin (K.J. Apa) beispielsweise soll auf Drängen seines Vaters nach New York, um dort Wirtschaft zu studieren, würde aber viel lieber Musik machen – und kommt dabei der angehenden Filmstudentin Phoebe (Maia Mitchell) näher. Chad (Jacob McCarthy) und Reece (Mario Revolori) wiederum träumen in erster Linie von der Liebe selbst, weil sich niemand für Nerds wie sie interessiert. Foster (Wolfgang Novogratz) hätte gern noch ein bisschen mehr, er will mit möglichst vielen Frauen ins Bett. Audrey (Sosie Bacon) wäre hingegen schon froh, wenn sie einen vernünftigen Job oder einen Platz in einem College bekommen könnte. Und dann wären da noch Erin (Halston Sage) und Alec (Jacob Latimore), die sich auf ihre Zeit nach der Trennung vorbereiten müssen.

Und schon wieder eine Liebeskomödie von Netflix, in der lauter blendend aussehende junge Menschen sich gegenseitig im Weg stehen, nur um am Ende doch noch gemeinsam in den Sonnenuntergang zu reiten. Könnte man meinen. Teilweise erfüllt The Last Summer diese Klischees und damit die Bedürfnisse eines Publikums, das gern von der großen Liebe träumt, so unrealistisch sie auch sein mag. Teilweise geht der Film aber auch einen wohltuend anderen Weg, als man es sonst so vom Angebot des Streaminganbieters gewohnt ist.

Viele Figuren, einige Gemeinsamkeiten
Zunächst einmal ist The Last Summer ein Episodenfilm. Hauptfiguren gibt es keine bzw. eine ganze Reihe, ebenso fehlt eine durchgängige Handlung. Stattdessen folgt der Film diversen Absolventen, die teilweise miteinander befreundet sind, teilweise auch nicht. Dadurch kommt es zu gelegentlichen Überschneidungen, wenn in einer Episode das Geschehen einer anderen kommentiert wird. Aber das ist eher die Ausnahme, insgesamt sind die einzelnen Geschichten völlig unabhängig voneinander, haben lediglich ähnlich gelagerte Themen als gemeinsamen Nenner.

Ein weiterer Unterschied ist das Alter der Protagonisten und Protagonistinnen. Spielen viele der Netflix-Blockbuster – The Kissing Booth oder To All the Boys I’ve Loved Before zum Beispiel – an der Schule, steht bei The Last Summer nun der nächste Schritt an. Coming-of-Age-Elemente sind dennoch reichlich vorhanden. Während einige Figuren schon relativ gut wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, sind andere planlos. Audrey beispielsweise tut sich schwer damit, eigene Wünsche zu erkennen. Griffin hadert damit, seinen Weg zu gehen, der sich von dem für ihn vorgesehenen unterscheidet. Das ist oftmals recht nah an Erfahrungen dran, die man aus dem eigenen Leben kennt: Unsicherheiten, Erwartungsdruck, die üblichen Probleme.

Zwischen Alltag und Klischee
William Bindley, der hier Regie führte und gemeinsam mit seinem Bruder Scott das Drehbuch schrieb, hat dann auch gar nicht vor, ungewöhnliche Geschichten zu erzählen oder ausgefallene Figuren zu entwerfen. Stattdessen gibt es Stereotype, die manchmal etwas dicker aufgetragen sind. Chad und Reece sind in ihrer Nerddarstellung beispielsweise schon recht übertrieben, so als wären sie als Comic Relief gedacht. Nur wirklich komisch sind sie nicht, so wie man hier allgemein eher vergeblich nach Witzen sucht. Das meiste plätschert etwas vor sich her, ist nett, will nett sein.

Das ist an einzelnen Stellen schön, gerade Griffin und Phoebe haben einige süße Szenen. Doch die müssen sich mit langweiligen Passagen abwechseln, zum Schluss gibt es zudem noch den obligatorischen Drama-Hammer. Letzteres ist besonders ärgerlich, da die lebensnahe Anmutung zu Beginn unnötig kleingehauen wird. Die Probleme sind konstruiert, die Lösungen einfallslos, der Film hat an diesen Stellen nicht wirklich etwas zu erzählen, das es sich zuzuhören lohnte. Zumindest gelingt es The Last Summer aber, die Stimmung dieses Abschnitts wiederzugeben, wenn dir plötzlich alle Wege offen stehen und du gar nicht sagen kannst, welcher der richtige ist. Eine Zeit, die gleichermaßen von einer leichten Nostalgie wie auch von einer Aufbruchstimmung geprägt ist, während wir auf das Ende des Sommers warten und darauf, endlich wir selbst sein zu dürfen. Wer auch immer wir sind.



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„The Last Summer“ erzählt von mehreren jungen Menschen, die gerade die High School beendet haben und nun auf den Beginn des Colleges warten. Der Episodenfilm gibt insgesamt gut die unsichere Phase zwischen Nostalgie und Aufbruchsstimmung wieder, schafft aber die Balance nicht aus Alltag und Besonderheit, wenn realistische Situationen, Stereotype und künstliche Probleme nebeneinander her existieren.
5
von 10