Brightburn
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Brightburn: Son of Darkness

Brightburn
„Brightburn: Son of Darkness“ // Deutschland-Start: 20. Juni 2019 (Kino) // 30. Oktober 2019 (DVD/Blu-ray)

Bislang hatten Tori (Elizabeth Banks) und Kyle Breyer (David Denman) eigentlich ein sehr schönes Familienleben. Ihr Sohn Brandon (Jackson A. Dunn) ist ihr ganzer Stolz, nichts schien das gemeinsame Glück trüben zu können. Doch nun ist Brandon zwölf Jahre und beginnt, sich sehr eigenartig zu verhalten. So neigt er beispielsweise zu seltsamen Gewaltausbrüchen, die er zuvor nie hatte. Immer wieder ist er kaum noch wiederzuerkennen. Für die Eltern ist das ein Schock, ganz wahrhaben wollen sie die Veränderungen nicht. Denn das würde auch bedeuten, sich noch einmal mit dem Vorfall auseinanderzusetzen, als Brandon in ihr Leben trat.

Es liegt in der Natur der Dinge, dass Filme gern mit dem bekanntesten Namen aus der Crew beworben werden. Im Fall von Brightburn: Son of Darkness ist das James Gunn, der dank seiner beiden Filme rund um die Guardians of the Galaxy zu einem sehr begehrten Regisseur aufgestiegen ist. Regie führt er hier zwar nicht, er beschränkt sich auf die Funktionen des Produzenten. Dafür stammt das Drehbuch jedoch aus seinem direkten Umfeld: Sein Bruder Brian und Cousin Mark sind für die Geschichte des unheimlichen Jungen verantwortlich, der auf einmal sein Umfeld terrorisiert.

Die Todesmöglichkeiten sind endlos
Der Verweis auf die Weltenretter aus dem Hause Marvel ist aber auch in anderer Hinsicht naheliegend: Brandon hat nicht nur eine fiese Gesinnung, sondern auch die Fähigkeiten, diese in die Tat umzusetzen. In eine äußerst blutige Tat. Gestorben wird bei den Superhelden-Filmen natürlich auch kräftig. Hier geschieht das jedoch deutlich brutaler und fieser. Darin liegt dann auch der Spaß von Brightburn: Son of Darkness: Im Gegensatz zu herkömmlichen Horrorfilmen, bei denen die Wahl der Todeswerkzeuge eher beschränkt ist, sind die Möglichkeiten hier schon etwas größer. Man weiß zwar im Vorfeld meist schon, wer als nächstes dran glauben muss. Man weiß nur nicht wie.

Das mit der Spannung ist hier dann auch so eine Sache. Ganz ähnlich zu regulären Slashern wird man hier eher weniger mitzittern und mit den Figuren leiden wollen. Dafür macht Regisseur David Yarovesky auch einfach nicht genug, damit einem die Totgeweihten irgendwie wichtig sind. Meistens tauchen die Figuren nur auf, um Brandon in irgendeiner Form zu verärgern, was sie im Anschluss mit dem Leben bezahlen müssen. Oder zumindest mit heftigen Schmerzen. An manchen Stellen sollte man als Zuschauer auch schon ein bisschen härter im Nehmen sein, um das Gezeigte unbeschadet zu überstehen.

Ich fühl da nix
Das Herz bekommt hingegen wenig zu tun. Zwar ist in Brightburn: Son of Darkness hinter dem Horror eine durchaus tragische Geschichte vergraben. Schließlich war Brandon ein Wunschkind, nachdem Tori und Kyle jahrelang vergeblich eins haben wollten. Dass man dieses nicht gleich wieder aufgibt, nur weil es sich ein wenig unpassend verhält und anderen das Leben zur Hölle macht, das ist verständlich. Der Film holt jedoch zu wenig da raus. Lediglich Elizabeth Banks (The Happytime Murders) versucht, so etwas wie einen Zweispalt hineinzupacken und Emotionen zu zeigen. Der Rest konzentriert sich auf die blutigeren Aspekte, nicht einmal das Thema Pubertät wird angenommen, obwohl es hier so naheliegend wäre.

Der Terror ist insgesamt durchaus ordentlich umgesetzt. Auch Jackson A. Dunn gibt eine adäquate Vorstellung des gefühl- wie skrupellosen Jugendlichen ab, manche Szenen sind tatsächlich auf eine angenehme Weise unangenehm. Vor allem als er beginnt, sich – auch hier gibt es Parallelen zu Superheldenfilmen – Verkleidungen anzulegen, gibt es einige nette Auftritte. Und doch ist es irgendwie schade, dass das erhoffte Horror-Highlight ausgeblieben ist. Das ungewöhnliche Szenario wird an einen recht gewöhnlichen Film verschwendet, der zwar weitere Teile nahelegt, auch wegen fehlender Erklärungen, jedoch nicht zwangsweise einen nach sich ziehen muss.



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Horror-Alltag trifft Super-Fähigkeiten: „Brightburn: Son of Darkness“ wandelt das übliche Slasher-Szenario ab, macht aber zu wenig aus dieser Vorlage. Der Film ist unterhaltsam, teilweise unheimlich, jedoch insgesamt nicht so richtig spannend und lässt zudem das notwendige emotionale Fundament vermissen.
6
von 10