Diebische Elstern Trinkets Netflix
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Diebische Elstern – Staffel 1

Diebische Elstern Trinkets Netflix
„Diebische Elstern“ // Deutschland-Start: 14. Juni 2019 (Netflix)

Es ist ein etwas ungewöhnlicher Ort, an dem sich Elodie (Brianna Hildebrand), Moe (Kiana Madeira) und Tabitha (Quintessa Swindell) kennenlernen: bei einem Treffen der anonymen Kleptomanen. Doch die drei haben noch mehr gemeinsam als den Hang zum zwanghaften Stehlen. Alle drei haben ihre Probleme im Leben und traumatische Erfahrungen, die sie überwinden müssen, auch wenn sie das zuerst nicht zugeben wollen. Und so werden die Teenagerinnen bald zu guten Freundinnen, die sich gegenseitig aus der Patsche helfen und ein Ohr für die Nöte und Sorgen der anderen haben – wenn sie nicht gerade mit kleinen Beutetouren beschäftigt sind.

Man muss Netflix ja schon ein bisschen dafür bewundern, wie sie es immer wieder schaffen, die originellsten Szenarien zu finden, nur um daraus die gewöhnlichsten Teenie-Dramen zu basteln. Ob nun in The Society die komplette Menschheit verschwindet, in Dschinn mysteriöse Geistwesen ihr Unwesen treiben oder in The Order Werwölfe gegen Zauberer kämpfen, am Ende läuft es doch auf die üblichen Konflikte und Befindlichkeiten von Jugendlichen hinaus. Denn die sind nicht totzukriegen, selbst wenn drumherum alle draufgehen sollten.

Ein diebisches Vergnügen?
Neuestes Beispiel dafür ist Diebische Elstern, das sich um drei Kleptomaninnen dreht. Das ist mal eine interessante Alternative zu den üblichen Selbsthilfegruppen, in denen es sonst um Alkohol- oder Drogensucht geht. Auch Elodie, Moe und Tabitha sind süchtig, nach dem Klauen. Das hätte durchaus Stoff für eine Komödie gegeben. Und an manchen Stellen scheint sich die Serie auch in diese Richtung zu entwickeln. Wie oft hat man schon Protagonistinnen, die sich einen Wettbewerb liefern, wer das teuerste Stück klaut? Doch die Geschichte entscheidet sich für eine andere Richtung, der Diebstahl wird immer weniger, spielt später sogar keine Rolle mehr.

Stattdessen wollte Kirsten Smith, die den zugrundeliegenden Roman geschrieben hat und neben Amy Andelson und Emily Meyer die Serie entwickelte, lieber ein bisschen über kaputte Teenager sprechen. Die haben es teilweise echt schwer, müssen sich mit prügelnden Freunden, toten Müttern und versteckter Homosexualität herumschlagen. So etwas kann leicht ins Melodramatische kippen und mit Gewalt das Publikum zum Weinen bringen wollen. Glücklicherweise verzichtet Diebische Elstern jedoch darauf, bleibt bei der Erzählung so zurückhaltend, dass man fast schon gewillt ist, die Geschichte zu glauben – trotz der geballten Ladung Unglück.

Ein solider Einstand
Das ist auch der Verdienst der drei jungen Darstellerinnen, die hier allesamt gut-solide Arbeit abliefern. Brianna Hildebrand dürften einige durch ihre Auftritte in Deadpool und Deadpool 2 kennen, für die beiden anderen sind es die ersten größeren Rollen. Basierend auf Diebische Elstern spricht dann auch erst einmal nichts gegen ein Wiedersehen: Sie holen raus, was aus den Rollen herauszuholen ist. Das ist nicht so viel, wie man bei einer solchen figurenbezogenen Geschichte erwarten sollte. Da hätte gern noch mehr in die Figurenzeichnung investiert werden dürfen, Elodie, Moe und Tabitha definieren sich eher durch ihre Probleme als durch ihren jeweiligen Charakter. Nicht einmal die Gründe hinter dem Klauen werden zufriedenstellend angesprochen.

Mehr als Durchschnitt ist Diebische Elstern dann auch nicht. Vereinzelt gibt es schöne Szenen. Das meiste hier ist aber Dutzendware, die nichts wirklich falsch macht, aber eben auch nichts besonders gut. Das kann reichen, zumal die Länge sehr binge-freundlich ist: Zwischen 20 und 30 Minuten sind die zehn Folgen der ersten Staffel, damit kann man sich schon einen verregneten Nachmittag füllen. Es bleibt von dieser Zeit aber zu wenig zurück, um noch unbedingt eine zweite Staffel zu brauchen, die hier am Ende nahegelegt wird. Die Serie ist weder Ärgernis noch großer Grund zur Freude, allenfalls das Aufgreifen des Diversity-Gedankens und des #MeToo-Themas sticht etwas aus der Masse hervor.



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„Diebische Elstern“ erzählt die Geschichte von drei Jugendlichen, die sich bei einem Kleptomanen-Treff kennenlernen und zu Freundinnen werden. Das ist als Szenario originell, die Serie selbst macht aber zu wenig daraus. Insgesamt kommt das hier dann trotz Diversity-Gedankens und solider Darstellerinnen nicht über Durchschnitt hinaus.
5
von 10