Die Zeiten stehen schlecht für Kunstrestaurateurin Claudia (Miriam Leone). Angewiesen auf die Pension ihrer Großmutter (Barbara Bouchet) überwiegt die Trauer über den drohenden Verlust des Geschäftes fast über den ihrer geliebten Nonna, als diese überraschend stirbt. Ihre Freundinnen überreden Claudia dazu, die Leiche in der großen Gefriertruhe im Haus zu verstecken und dafür die Zahlungen weiter zu erhalten. Ausgerechnet Simone (Fabio De Luigi), ein übermäßig pflichtbewusster Polizist, der sich auf die Übernahme von Finanzbetrügern spezialisiert hat, tritt dann in das Leben der jungen Frau. Da er sie seit ihrem ersten Treffen nicht mehr vergessen kann, hat sich Simone Hals über Kopf in Claudia verliebt. Aus Angst er könne ihr auf die Schliche kommen oder gar die Leiche ihrer Nonna im Haus entdecken, spielt Claudia das Spiel mit. Als dann auch noch ein alter Liebhaber ihrer Großmutter diese sehen will, fürchtet sie, diese Täuschung nicht mehr lange durchhalten zu können.
Sommerlich leicht
An Filmen wie Nonna Mia! merkt man bisweilen, dass in der europäischen Filmbranche der Sommer ausgebrochen ist. Den flotten, mit ordentlich italienischem Flair gespickten Dialogen aus der Feder Fabio Bonifaccis merkt man eine luftige Leichtfüßigkeit an, die es bisweilen sogar vermag, den morbiden Unterton dieses Films zu überspielen. Erinnert vieles am Plot an Alfred Hitchcocks Cocktail für eine Leiche oder den ebenfalls mit reichlich schwarzem Humor gewürzten Immer Ärger mit Harry, versuchen die Regisseure Giancarlo Fontana und Giuseppe G. Stasi dies durch Ausflüge ins Metier der romantischen Komödie und des Slapsticks auszugleichen.
Das Ergebnis ist vom Ton her leicht und lebt vom Zusammenspiel der beiden Darsteller Fabio De Luigi und Miriam Leone. Das schauspielerische Talent Leones ist bisweilen überschaubar, reicht aber, bedenkt man die ohnehin schon überzeichnete Gestaltung ihrer Figur. Viel von dem kann man auch über Luigis Charakter sagen, der aus der gleichen Polizeischule zu kommen scheint wie die vertrottelten, aber pflichtbewussten Polizisten, die einst der legendäre Louis de Funès spielen durfte.
„Jeder macht das.“
Ähnlich wie Willkommen bei den Sch’tis versucht sich Nonna Mia in der Verbindung nationaler Klischees mit einem leicht verdaulichen Genreüberzug. Über Bezüge zu der korrupten, auf Vetternwirtschaft beruhenden Bürokratie oder der Streikfreudigkeit der Südländer versammelt sich hier so einiges, was man dem Süden Europas gerne angedeihen lässt. Mit diesen spielen Fontana und Stasi recht gerne, ironisieren oder überzeichnen diese, sodass, ähnlich wie bei den Charakteren der Eindruck einer Karikatur entsteht. Dies mag für das Genre der Komödie reichen und durchweg ganz amüsant sein, wirkt aber in den romantischen Szenen etwas deplatziert und anstrengend.
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