Seit ihr Vater ihr einst das Universum erklärt hat und ihr den Umgang mit Funkgeräten beigebracht hat, ist Eleanor Arroway (Jodie Foster) besessen von der Suche nach anderen Lebewesen auf fernen Planeten. Belächelt von Kollegen wie Dr. David Drumlin (Tom Skerritt) sucht sie nach Forschungsstationen sowie Geldgebern für ihr Projekt. Als Ellie schon die Hoffnung fast aufgegeben hat, empfängt sie ein verschlüsseltes Signal, welches von dem weit entfernten Stern Wega kommt. Sehr bald schon interessiert sich auch das Militär und die Politik für ihre Forschung, vor allem, da keiner weiß, mit welcher Absicht die vermeintlichen Außerirdischen mit uns Kontakt aufnehmen wollen oder ob nicht alles ganz einfach ein sehr großer Schwindel der Wissenschaftlerin ist. Unterstützt von ihrem Team, dem geheimnisvollen Industriellen Hadden (John Hurt) und ihrem Partner, dem Autor Palmer Joss (Matthew McConaughey), gibt Ellie nicht auf und setzt alles daran ihr Lebensziel zu erreichen und zu beweisen, dass wir nicht alleine im Universum sind.
Kampf um den Glauben
Nach seinem großen kritischen wie auch kommerziellen Erfolg mit Forrest Gump (1994) folgte nur drei Jahre später mit Contact nach der Zurück in die Zukunft-Reihe ein weiterer Ausflug ins Science-Fiction-Genre für US-Regisseur Robert Zemeckis. Der Erfolg der Vorgängerwerke ist dem Film deutlich anzumerken, vor allem in Bereichen wie Effekte sowie der Besetzung, die neben den bereits erwähnten Darstellern Angela Bassett, James Woods und viele mehr aufweisen kann. Trotz des bisweilen sehr sentimentalen Erzählreigens, der Contact in diesen Segmenten als einen typischen Hollywoodfilm ausweist, sollte man sich von diesen Elementen der Handlung keinesfalls zu einem allzu leichtfertigen Urteil hinreißen lassen.
Viel mehr als durch die Gefühlsduselei überzeugt Contact als Wissenschaftsdrama. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des Astrophysikers und Astronomen Carl Sagan, dem der Film auch gewidmet ist, entführt Contact uns in die bisweilen unzugänglichen Labore und Hallen der Wissenschaft. Dies geschieht vor allem durch eine durchweg überzeugende Leistung Jodie Fosters, die eine durch ein persönliches Trauma angetriebene Forscherin spielt, für die Wissenschaft zu einer Passion, zu einer Lebensaufgabe geworden ist. Trotz des hohen Grades an Fachvokabular verbleibt dieser emotionale Kern in der Handlung und macht ihre Figur wie auch ihr Fachgebiet für den Zuschauer greifbar. Daneben ist es auch aus heutiger Sicht erfrischend, einen Science-Fiction-Film zu sehen, der gerade den ersten Teil dieser Bezeichnung ernst nimmt.
Das hysterische Herz Amerikas
Neben diesen Aspekten gibt Contact, wie in Teilen auch Forrest Gump zuvor, eine interessante Perspektive auf jenes Amerika, das Helden konstruiert, sich an diesen aufbaut und die genauso schnell wieder fallen lassen kann. In einer starken Sequenz zeigt die Kamera Don Burgess‚ die Hysterie um die Entdeckung Ellies, wenn sie ein Sammelsurium des Medienrummels und der Massenhysterie einfängt. Von UFO-Gläubigen bis hin zu den radikal-religiösen Strömungen zeigt sich dem Publikum ein allzu bekanntes, teils beklemmendes Szenario, das an ähnliche Szenen aus Billy Wilders Meisterwerk Reporter des Satans denken lässt. Bedauerlich ist nur, dass viele dieser Themen in der etwas aufgesetzt wirkenden Romanze zwischen Fosters und McConaugheys Charakter verwässert werden. Gerade im letzten Drittel wird der erzählerische Ballast der Handlung allzu deutlich und entlädt sich in einem nicht durchweg überzeugenden Ende.
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